In Wien zahlen Schwarfahrer doppelt so viel wie in Innsbruck.
„Die Fahrscheine, bitte“, heißt es mehrere Zehntausend Mal täglich in Österreichs Öffis. Mehr als 266.000 Schwarzfahrer gehen dabei in Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz, Salzburg und Wien im Jahr ins Netz, wie ÖSTERREICH-Recherchen ergaben. Umgerechnet fischen die 200 Kontrolleure also rund 730 Öffi-Schummler heraus. Die Dunkelziffer ist enorm.
Vergleich. Die meisten Schwarzfahrer werden in Wien geschnappt, 163.000 waren es im Vorjahr. Gleichzeitig sind die Wiener Öffi-Gäste am bravsten – nur 1,8 Prozent der kontrollierten Fahrgäste hatten kein Ticket. In Graz hingegen sind es fünf bis sechs Prozent.
Angriffe auf Kontrolleure an der Tagesordnung
Die steirische Landeshauptstadt ist dafür besonders streng: Wer nicht bar seine Strafe begleicht, muss statt 65 ganze 95 Euro berappen. Am „günstigsten“ ist Schwarzfahren in Innsbruck, am tiefsten muss man in Wien in die Tasche greifen (s. Tabelle unten).
Am wenigsten Kontrolleure, nämlich nur acht, gibt es in Klagenfurt: „‚Mein Hund hat das Ticket gefressen‘ hören wir da ganz oft“, erzählt Harald Raffer von den Klagenfurter Stadtwerken. „Wir sind nicht aufs Strafen aus, müssen aber dem Missbrauch einen Riegel vorschieben“, so Raffer. „Das ist im Sinne derer, die brav zahlen.“
Nicht jeder Erwischte sieht das ein: 60 bis 100 gewalttätige Übergriffe auf „Schwarzkappler“ gibt es jedes Jahr allein in Wien.
So viel kostet Schwarzfahren in Österreichs Öffis