Ärzte und Ambulanzen kämpfen derzeit in den Skigebieten mit einem enormen Ansturm an Verletzten und erwarten einen neuen Unfallrekord.
Ausnahmezustand in den Ambulanzen der Spitäler in den Ski-Gebieten: Fast im Minutentakt landen Carver und Snowboarder direkt von der Piste auf dem Operationstisch.
So wurde etwa nach einer ungebremsten Kollision mit einem Snowboarder in Nassfeld (Kärnten) am Donnerstag ein 59-Jähriger Wiener mit Serien-Rippenbrüchen und ausgerenkter Schulter ins Landeskrankenhaus Villach geflogen. Oder: Innerhalb einer Dreiviertelstunde waren vier Skiläufer in Kleinarl (Pongau) nach heftigen Zusammenstößen zum Teil schwer verletzt worden.
400 Verletzte täglich
Den Unfallrekord hält derzeit
Salzburg: 400 Unfälle an einem Tag, nämlich Mittwoch, meldeten die
Einsatzkräfte im Pinzgau und Pongau.
„Die harten Zahlen, wie’s heuer zugeht, haben wir erst im Frühling, aber die Skisportunfälle sind sicher mehr als im vergangenen Jahr“, meint Michael Blauth, Vorstand der Klinik für Unfallchirurgie Innsbruck.
3.000 zusätzliche Unfälle
Das Kuratorium für
Verkehrssicherheit (KfV) rechnet im Vergleich zum Vorjahr mit fünf Prozent
mehr Verletzten. „Die Zahl der Unfälle hängt eng mit der Schneelage und der
Zahl der Beförderten zusammen. Da die Saison so gut läuft, rechnen wir mit
60.000 Verletzten in der gesamten Skisaison“, so Rupert Kisser, Leiter des
Bereichs Heim, Freizeit und Sport im KfV.
Volle Skipisten
Gründe für die extremen Unfallzahlen gibt es
viele. Eine Ursache sind die viel befahrenen Skipisten. „Je mehr Menschen
auf der Piste sind, umso enger wird es“, erklärt Fidel
Elsensohn von der Bergrettung
Zwar sind die Mehrzahl der
Skiunfälle immer noch auf selbst verschuldete Stürze zurückzuführen,
trotzdem nehmen Rücksichtslosigkeit und Kollisionen zu. Experten raten
daher, nicht nur zu vorsichtigem Abfahren und einer gründlichen Überprüfung
der Sportgeräte, sondern auch zum Helm. Bergretter Elsensohn: „Auch wenn er
am Pistenlaufsteg nicht en vogue ist, schützt ein Helm doch vor dem
Schlimmsten.“