Monster-Prozess gestartet

Die irre Show des Rotlicht-Königs

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Gürtel-Terror durch ‚Firma‘?  Richard St.: "Bin unschuldig".

Selten hat sich ein Hauptangeklagter so selbst­bewusst vor Gericht benommen: Richard St., mutmaßlicher Rotlichtboss Wiens, hob beim Prozessb-Beginn erst einmal mal siegesbewusst den Daumen in Richtung seiner Vertrautenvertrauter Zuhörer, dann und fotografierte er mit dem Handy sogar frech die Staatsanwältin. Zwei Jahre U-Haft haben ihn nicht gebrochen, wollte St.er damit offenbar demonstrieren.

Gehüllt in feinen Zwirn, erschien er überpünktlich und sprach vornehm. Zu ÖSTERREICH sagte er: „Ich erwarte einen Freispruch, außer bei der Sachbeschädigung. Ich bin der Sündenbock der Polizei, weil sie von ihren Problemen ablenken will.“

Möglicherweise möchte der gebürtige Kroate, Ex-Fremdenlegionär, Schopenhauer-Fan, Buddhist und Veganer mit dieser Show wohl nur von seiner dunklen Vergangenheit ablenken.

Anklage: Von Prügelorgien bis zu Säure-Anschlägen
Die Vorwürfe sind nämlich massiv: St. soll Chef einer mafiösen ­Organisation gewesen sein, die durch Freiheitsentziehung, Nötigung, Körperverletzung,  Erpressung und betrügerischer Krida die Rotlicht­-Szene am Gürtel beeinflusst haben soll. Die Rede ist von Prügelo-Orgien, Säure-Anschlägen und Schutzgeld. Neben St. sind seine Bodyguards Peter A. (Spitzname „Der Lange“) und Dušan R. („Rocky“) sowie drei andere „Freunde“ angeklagtauf der Anklagebank. Für alle Angeklagten giltAnklagten gilt die Unschuldsvermutung.

Der Rotlichtkönig, der jetzt eine Wodka-Marke vertreibt, bekannte sich teils schuldig: „Das sind alles Science-Fiction-Geschichten. Ich war immer gegen Gewalt. Ich zahlte 500 Euro Prämie, wenn meine Mitarbeiter keine StrafanzeigenAnzeigen erhieltenbekamen. In meiner Zeit gab es am Gürtel keine Toten, keine Stiche.“ Sehr wohl hätte die „Firma“ 200 bis 700  Euro hätte die „Firma“ monatlich von Gürtel-Lokalen verlangt, das seien jedoch freiwillige Ausgaben für eine gemeinsame Security-Organisation gewesen. „Die Polizei kommt ja nicht zum Gürtel.“

Sein Anwalt Christian Werner übte Kritik: „Der hohe Polizeiaufwand war überzogen. Der Vorwurf der kriminellen Organisation steht auf wackeligen Beinen.“ Urteil erst im August.

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