Durchfall-Alarm

Die Küche ist "Risiko-Ort Nr. 1"

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Die Küche als Infektionsherd: Im Jahr 2007 wurden in Österreich 438 lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche mit 1.715 Erkrankten registriert.

Zumeist waren es bakterielle Infektionen, von denen wiederum 70 Prozent der Ausbrüche auf die altbekannten Salmonellen entfielen. Deren Zahl hat sich allerdings im Vergleich vorangegangener Jahre mehr als halbiert. Dies ist das Ergebnis von Untersuchungen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), die vor kurzem in der Wiener Klinischen Wochenschrift publiziert wurden.

Der Hintergrund: Seit Juni 2004 hat Österreich eine Direktive der EU implementiert, in der die Überwachung der Situation bezüglich des Auftretens von Infektionen, die vom Tier auf den Menschen übergehen, vorgeschrieben wird. Als "Krankheitsausbrüche" werden zwei oder mehr Erkrankungen in einem Umfeld definiert.

Salmonellen als Ursache
Hier die von der AGES in einem Sammelheft der wissenschaftlichen Zeitschrift publizierten Daten: "Im Jahr 2007 wurden in Österreich 438 lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche mit 1.715 Erkrankten (davon 286 Hospitalisierte und ein Todesfall) berichtet. Für 95 Prozent aller Ausbrüche waren Salmonella spp. (Salmonellen-Arten, Anm.) und Campylobacter spp. (Campylobacter-Arten, Anm.) verantwortlich." Elf Prozent der Infektionen wurden im Ausland erworben. Von den 390 im Inland erworbenen Infektionen waren wiederum 376 durch Bakterien und nur elf durch Viren bedingt.

Die Experten: "Die bakteriell bedingten Ausbrüche teilen sich wie folgt auf: 264 (70 Prozent) durch Salmonella spp., 104 (28 Prozent) durch Campylobacter spp. (...)."

Eier und Geflügel sind Hauptrisiko
Auch nach Ostern - Eier und Geflügelfleisch sind Hauptrisikoquellen, die Rate der Spitalsaufnahmen ist relativ hoch. Peter Much, Autor der entsprechenden Übersichtsarbeit: "Hospitalisiert wurden 22 Prozent bzw. 14 Prozent der im Inland an einem Ausbruch durch Salmonella spp.- bzw. Campylobacter spp. erkrankten Personen. Das Lebensmittel Ei zeichnete alleine für 49 Prozent aller inländischen Ausbrüche mit berichteter Infektionsquelle verantwortlich. Fleisch (besonders Geflügelfleisch) war für 44 Prozent der inländischen Ausbrüche, und Fisch für zwei Prozent verantwortlich."

Durchfall-Alarm
Für das Individuum ist offenbar die häusliche Küche mit mangelnder Hygiene bei der Zubereitung und nicht erreichten höheren Kochtemperaturen zur Keimabtötung der "Risiko-Ort Nr. 1". "Das Verhältnis Haushaltsausbrüche zu allgemeinen Ausbrüchen (privaten Feiern, in Gasthäusern etc. und öffentlichen Einrichtungen, Anm.) beträgt 82,3 zu 17,7 Prozent." 24 Mal gab es Durchfall-Alarm nach Verköstigung in Restaurants und Hotels; Familienfeiern, Kindergarten, Take-away oder Grillfeste waren 22 Mal vertreten (Altersheime und Spitäler acht Mal).

Wenn man die Infektionsquelle von im Haushalt über Nahrungsmittel erworbene Infektionen feststellen konnte, so lagen die Eier mit einem Anteil von 18,2 Prozent an der Spitze. Spiegeleier, Eierspeise, rohe Eier und dann schon Desserts wie Tiramisu etc. waren hier zumeist verantwortlich. Dann kam schon Geflügel (30 Mal Hühner, fünf Mal Truthahn und in einem Fall eine Ente.

Doch es gibt auch ein Positivum zu berichten: Im Jahr 2003 wurden in Österreich mehr als 8.400 bestätigte Salmonellenerkrankungen registriert. Im Jahr 2008 waren es weniger als 3.200.

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