Am 4. April2006 fing alles an. Seitdem war der österreichische Schlagersänger in den Schlagzeilen.
4. April 2006
Bei der Observation eines Dealers beobachtet die
Polizei, wie Fendrich in einem Wiener Hotel ein Säckchen mit Kokain
übergeben wird. Die Beamten schlagen zu: Das Suchtgift wird im Zimmer des
Sängers sichergestellt. Der Austro-Popper zeigt sich geständig und verrät
den Polizisten auch Umschlagplätze und andere Konsumenten. Er bestreitet
allerdings, "jemals Suchtgift weitergegeben zu haben".
10. Mai 2006
Passagen aus dem ihm zugespielten Polizeiakt werden
bekannt. Unter anderem gerät auch das Büro des inzwischen suspendierten
Wiener Polizeigenerals Roland Horngacher in Verdacht, den Akt weitergegeben
zu haben.
Am Abend geht Fendrich in einer Stellungnahme die Offensive: "Es ist richtig, dass ich seit mehreren Jahren in regelmäßigen Abständen Kokain konsumiert habe und mich mehr und mehr in eine Anhängigkeit begeben habe, ohne es mir einzugestehen... Erst als ich der Polizei gegenüber saß, wurde mir klar, dass ich ohne fremde Hilfe nicht mehr aus diesem Teufelskreis heraus komme." Der Sänger macht eine vierwöchige Entziehungskur auf Mallorca.
13. Mai 2006
- Der Drogenentzug gestaltet sich hart. "Ich
kann keinen klaren Gedanken fassen. Ich bin sehr schwach, habe zur Zeit
nicht einmal die Kraft, eine Colaflasche zu öffnen. Ich habe extreme
Schlafstörungen und mir ist oft übel", sagt Fendrich dem
deutschen Boulevard-Blatt "Bild".
17. Mai 2006
Ein Wiener Promi-Schneider, den Fendrich gegenüber
der Polizei als Kokain-Konsument geoutet hat, schlägt zurück. Er behauptet,
dass der Sänger an ihn Kokain weitergegeben hat. Der Anwalt des Sängers,
Manfred Ainedter, wies - nach Rücksprache mit seinem Mandanten - die
Vorwürfe zurück. "Das ist eine glatte Lüge". Vor
der U-Richterin sollte der Schneider seine Aussage schließlich auch "total
abschwächen".
19. September 2006
Die Staatsanwaltschaft Wien erhebt Anklage
gegen Rainhard Fendrich wegen Besitzes und Weitergabe von Kokain. Dem
Austropop-Sänger wird vorgeworfen, seit 15 Jahren Kokain für den Eigenkonsum
bezogen und außerdem seit dem Jahr 2002 20 bis 30 Mal gemeinsam mit einem
Wiener Promi-Schneider konsumiert zu haben, was die Anklagebehörde als
Weitergabe qualifiziert. Im Fall eines Schuldspruchs drohen Fendrich nach
Paragraf 27 Suchtmittelgesetz (SMG) bis zu sechs Monate Haft.
12. Oktober 2006
- Der Kronzeuge der Anklage gegen Fendrich, der
Wiener Promi-Schneider, wird selbst im Wiener Landesgericht verurteilt.
Wegen Betrugs, Körperverletzung und Erstellung eines falschen
Vermögensverzeichnisses erhält er - rechtskräftig - fünf Monate bedingter
Haft.
13. November 2006
Die Anklage gegen Fendrich ist nach einem in
der Woche davor gefällten Entscheid des Oberlandesgerichts rechtskräftig.