Familiendrama in NÖ

Eltern erschlagen: "Wollte, dass es schnell geht"

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In Perchtoldsdorf wurde am Mittwoch die brutale Tat rekonstruiert.

Blass und mit gesenktem Kopf ist am Mittwochvormittag der 48-jährige Mann, der Anfang Jänner in Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) seine pflegebedürftigen Eltern getötet hat, an den Tatort zurückgekehrt. Begleitet von vier Justizwachebeamten musste er bei der Tatrekonstruktion Rede und Antwort stehen. "Er wollte, dass es schnell und schmerzlos geht", sagte sein Rechtsbeistand Astrid Wagner.

Der Mann habe sich schon von Kindesbeinen an um seine gehörlosen Eltern gekümmert, die aufgrund ihrer Einschränkung auf ihn angewiesen waren. Der 48-Jährige - er hat noch zwei Schwestern - war der einzig Hörende in der Familie. Seine persönlichen Bedürfnisse habe er hintan gestellt. "Er hat nie eine Partnerin gehabt", sagte Wagner.

Täter "überfordert"

Ihr Mandat sei mit der Betreuung der Eltern überfordert gewesen, er sei verzweifelt gewesen, weil er zwar Hilfe gesucht, jedoch rund um die Weihnachtsfeiertage nicht so schnell bekommen hatte, berichtete Wagner. Der 85-jährige Vater konnte nur noch schlecht gehen und war seit einiger Zeit inkontinent.

Die 75-jährige Mutter kümmerte sich um ihren Ehemann, doch war sie nach einem Sturz über die engen Treppen im Haus selbst gehandicapt. "Sie wurde nach dem Sturz viel zu schnell aus dem Spital entlassen", sagte Wagner im Gespräch mit der APA. Die Frau dürfte sich zahlreiche schmerzhafte Prellungen zugezogen haben.

"Wie soll das weitergehen?"

Bei der über zwei Stunden andauernden Tatrekonstruktion am Mittwoch, bei der neben der Staatsanwaltschaft auch Gerichtsmediziner Wolfgang Denk teilnahm, gab der 48-Jährige an, dass er zuvor nächtelang nicht geschlafen und sich immer wieder gefragt habe: "Wie soll das weitergehen?" Schlussendlich attackierte er die im Erdgeschoß des kleinen Hauses schlafenden Eltern mit einem Baseballschläger. Danach rief er die Polizei.

Der 48-Jährige gilt seit der Tat als selbstmordgefährdet. Er ist auf der Akutstation einer Wiener Psychiatrie untergebracht. Der psychiatrische Gutachter Karl Dantendorfer wird mit dem Beschuldigten noch ein Gespräch führen. Laut Wagner stellt sich der 48-Jährige immer wieder die Frage, wie man die Hand gegen die eigenen Eltern erheben kann.

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