Studentin erstochen: Nach Enthaftung von Studien-Kollegen suchen Eltern Erklärungen.
Den Eltern der 2005 in Innsbruck ermordeten bildhübschen Studentin geht es „elendig“, seit sie erfahren haben, dass der Hauptverdächtige Tom B. (für ihn gilt die Unschuldsvermutung), der nach acht Jahren verhaftet wurde, wieder auf freiem Fuß ist. Sie wollten nie, „dass ein Unschuldiger verurteilt wird“, aber vor allem die Mutter war sich schon sicher, dass man den Mörder endlich gefasst hatte. Jetzt stehen sie wieder ganz am Anfang. Mit allen Ängsten, allen Zweifeln und aller Ungewissheit. ÖSTERREICH sprach mit der Mutter von Daniela.
ÖSTERREICH: Frau Kammerer, wie geht es Ihnen jetzt?
Anneliese Kammerer: Ich musste die Enthaftung aus dem Radio erfahren. Es ist sehr schwer für uns. Ich glaube, es besteht noch viel Erklärungsbedarf.
ÖSTERREICH: Machen Sie den Ermittlern einen Vorwurf?
Kammerer: Nein, aber nach Durchsicht aller Ermittlungsdetails war ich mir sicher: Er ist es, er bleibt in Haft.
ÖSTERREICH: Und jetzt ist der Verdächtige wieder auf freiem Fuß.
Kammerer: Wir sind aus allen Wolken gefallen, doch wir vertrauen dem Cold-Case-Team und wollen, dass sie in Ruhe arbeiten können.
ÖSTERREICH: Wie bewältigen Sie diese unbeschreibliche Last der Ungewissheit im Alltag?
Kammerer: Mein Mann und ich sprechen viel darüber, denn es ist wirklich unheimlich schwer, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Auch in der Arbeit ist das alles andere als leicht.
ÖSTERREICH: Gab es vielleicht Ermittlungspannen?
Kammerer: Es kann sein, dass einiges vergessen wurde. Jetzt können wir wieder nur hoffen, dass der wahre Mörder endlich gefunden und überführt wird.