Nach dem Orkan "Emma" sagt die Regierung den Betroffenen finanzielle Unterstützung zu. Die Schäden sind enorm.
Die Schäden nach "Emma" liegen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Im Katastrophenfonds des Bundes stehen bis zu 82 Millionen Euro bereit. Ziel sei eine schnelle Ermittlung des Ausmaßes und der Höhe der Schäden, um den betroffenen Ländern und Gemeinden finanzielle Hilfestellung anbieten zu können, erklärten Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S) und Vizekanzler Wilhelm Molterer. Auch das Land Niederösterreich reagierte und erklärte, zwei Millionen Euro Soforthilfe für Betroffene im Bundesland zur Verfügung zu Stellen. Die Summe ist dabei primär für die Behebung und die Aufarbeitung von Schäden gedacht
Fast 12.000 Einsätze der Feuerwehr
Die Feuerwehren
verzeichneten wegen des Sturm "Emma" österreichweit 11.990
Einsätze mit insgesamt 34.010 Mann. Diese Zahlen gab am Montagnachmittag
Franz Rath, Leiter des Sachgebietes "Katastropheneinsatz", in
einer Aussendung bekannt. Sieben Feuerwehrleute wurden verletzt - vier in
Nieder- und drei in Oberösterreich.
6.200 Sturmeinsätze in Oberösterreich
Hauptbetroffen
ist Oberösterreich, wo die Feuerwehren 6.200 Sturm-Einsätze verzeichneten.
Das waren so viele wie im restlichen Österreich zusammen. Im Land rechnet
man mit Sachschäden von 60 Millionen Euro. Landeshauptmann Josef Pühringer
(V) sagte den Betroffenen die finanzielle Unterstützung des Landes zu. Sturm "Emma"
hat teilweise größeres Unheil angerichtet als Orkan "Kyrill"
vor einem Jahr.
Schwere Schäden auch in Tirol
Auch die Tiroler Versicherung
ging am Montag von einem dreimal höheren Schaden als nach "Kyrill"
aus. In dem Bundesland sind die Bezirke Kitzbühel, Kufstein und Reutte am
stärksten betroffen. Häuser wurden abgedeckt, ÖBB-Mitarbeiter standen 1.000
Stunden im Einsatz, um blockierte Bahnverbindungen instand zu setzen.
Salzburg hatte relatives Glück
In Salzburg mussten die
Feuerwehren mehr als 1.200 Mal wegen Sturmschäden ausrücken, insgesamt 3.370
Mann waren im Bundesland im Einsatz. In der Stadt Salzburg waren Mönchsberg
und Kapuzinerberg für Fußgänger aus Sicherheitsgründen auch am Montag noch
gesperrt. Laut Landwirtschaftskammer ist man bei "Emma" mit einem
blauen Auge davongekommen. Die Menge der von dem Sturm gefällten Bäume
betrage etwa zehn bis 20 Prozent jener, die "Kyrill" zum Opfer
fiel.
In Niederösterreich mussten Feuerwehren 2.600 Mal zur Beseitigung von Sturmschäden ausrücken. Die Aufräumarbeiten im Land waren am Montag praktisch abgeschlossen. In Vorarlberg verursachte "Emma" Montag früh noch einen Unfall: Ein 56-Jähriger stürzte beim Reparieren eines Hausdachs in Götzis sechs Meter in die Tiefe und erlitt schwere Verletzungen.
Südbahnhof bis Mittwoch außer Betrieb
In Wien erinnert
vorläufig der gesperrte Südbahnhof an"Emma". Dort war ja
am Samstag ein riesiger Kran quer über die Bahnsteige gestürzt, was zur
Folge hatte, dass Gleise, Oberleitungen und Stromkabel beschädigt wurden.
Der Verkehr kann nach vorläufigem Stand am Mittwoch wieder aufgenommen
werden. Die Züge fahren so lange ab und bis Meidling. S-Bahn- und Ostbahnhof
sind von den Schäden nicht betroffen.