Um Frau zu belasten

Ex-Kapitän inszenierte Mordkomplott gegen sich selbst

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Echt crazy: Ein 64-Jähriger, der die Trennung von seiner Ex nie überwunden hat, wollte die Frau hinter Gitter bringen. Dafür soll der Niederösterreicher ein Mordkomplott gegen sich selbst erfunden haben - mit Entführung, Prügel und allem Drum und Dran.

NÖ.  Anklage in einem ungewöhnlichen Kriminalfall hat die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt erhoben: Ein 64-jähriger ehemaliger Kapitän, der jahrelang zur See gefahren ist und als Statist in der "Piraten der Karibik"-Filmserie mitgewirkt hat, soll im vergangenen Herbst vorgetäuscht haben, seine Ex-Frau habe ihn in eine 2.000-Seelen-Gemeinde im Industrieviertel gelockt, wo er von zwei Männern zusammengeschlagen und in den Kofferraum eines Pkw gesperrt worden sei und dann ermordet werden sollte.    

Piraten der Karabik

Angeklagter aus NÖ spielte einst als Statist in einem Pirates of the Caribbean-Film mit.

© Disney Productions
× Piraten der Karabik

Indem er für einige Zeit von der Bildfläche verschwand und ein Mobiltelefon mit manipulierten Chatverläufen in eine Polizeiinspektion warf, verstärkte er den Eindruck, er wäre Opfer eines Verbrechens geworden. Der inszenierte Geschehensablauf führte zu massiven Ermittlungsmaßnahmen durch die Kripo, wobei sich mit zahlreichen Observationen, Handypeilungen und Nachrichtenüberwachungen schließlich der tatsächliche Geschehensablauf objektivieren - nämlich dass alles nur erfunden war.

Streit um Gold im Garten

Motiv: Gegen seine Verflossene sollte wegen Mordverdachts ermittelt werden. Nun steht das angebliche Opfer am 11. Juni selbst am Landesgericht:  wegen Verleumdung. Wobei ihm überdies die Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum droht.

"Er ist unschuldig", versicherte dagegen Verteidiger Michael Dohr gegenüber der APA. Der Fall zeige, wie schnell man hierzulande weggesperrt werden kann. 

Übrigens steht auch noch ein angeblicher Goldschatz im Raum, den der Ex-Kapitän im Garten vergraben haben will und den seine Ex gestohlen haben soll . . .

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