Wien-Schwechat

Experte: Geigerzähler-Einsatz "überzogen"

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Kainberger: Die kosmische Strahlung ist bei Flügen viel höher als in Tokio.

Für wissenschaftliches Kopfschütteln haben die am Flughafen Wien in Schwechat durchgeführten Strahlenuntersuchungen von Passagieren gesorgt, die aus Tokio in der Bundeshauptstadt landeten.

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"Verständlich, aber überzogen"
Auf die Frage, ob die von der zuständigen Bezirkshauptmannschaft angeordnete Maßnahme auch etwas bringe, antwortete Strahlenmediziner Franz Kainberger von der Universität Wien: "Nein, es ist eine aus der allgemeinen Situation übermäßiger Sorge wohl verständliche, aber aus fachlichen Überlegungen überzogene Aktion."

Man müsse sich überlegen, wie das radioaktive Material an die Passagiere herangekommen sein könnte, so Kainberger, was nur durch radioaktiven Staub möglich sei. Und dieser sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf den Ort der Katastrophe konzentriert - also auf das 240 Kilometer Luftlinie von Tokio entfernte Atomkraftwerk Fukushima.

Atom-Angst: So schützt sich Japan

Nach einer Explosion im AKW in Fukushima ist eine radioaktive Wolke auf dem Weg nach Tokio.

Hunderte Menschen versammeln sich bei "Scan-Zentren".

Überall sieht man Menschen in Schutzanzügen.

Die Supermärkte sind leergeräumt.

Die Regierung rät von Hamsterkäufen eigentlich ab.

Die Angst und der Schock ist den Menschen ins Gesicht geschrieben.

Auch das Militär bereitet sich auf die Strahlen-Bedrohung vor.

Gesichtsmasken kennzeichnen das Bild von Tokio.

Ein Beitrag zum langfristigen Schutz: "Atoms of Peace" testen in Thailand japanische Lebensmittel auf Strahlen-Kontamination.

Die Maske mag vor verstrahlten Partikeln schützen, gegen fallende Kurse kann sie aber nichts ausrichten.

Wer in den Trümmern gräbt, kommt um Helm und Anzug nicht herum.

Eine Taschenlampe hilft diesem Feuerwehrmann, auch am späten Abend noch Verschüttete aufzuspüren.

Atomare Strahlung macht auch vor Zügen nicht halt.

Das ärztliche Personal ist standesgemäß ausgerüstet.

In der Nähe des Wassers empfiehlt sich das Tragen von Schwimmwesten.

Strahlung auf 10.000 Metern viel höher
Kuriosum am Rande: Passagiere sind auf ihrem Weg von Tokio nach Wien aufgrund der großen Flughöhe von mehr als 10.000 Metern kosmischer Strahlung ausgesetzt, die die derzeitigen Werte in Tokio "um ein Vielfaches übersteigen", erklärte Kainberger. Diese werde jedoch vom menschlichen Körper nicht so aufgenommen wie etwa Radioaktivität, weil sie nicht an Staubpartikeln anhaftet. "Es handelt sich dabei um besonders kurzwelliges Licht - ähnlich wie UV- oder Röntgenstrahlen."

Fazit: Sobald man also Schwechater Boden betritt, ist die kosmische Strahlung weg, denn diese wird von der Erdatmosphäre abgeschirmt. Und aufgrund der Tatsache, dass die Radioaktivität in Tokio noch relativ gering ist, scheint es zum aktuellen Zeitpunkt nahezu unmöglich, dass es bei Passagieren, die aus Japan einreisen, im Geigerzähler "knistert".

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Hollywood geschockt: Stars beten für Japan

Der Popstar bietet im Online-Shop seiner Homepage Armbänder für fünf Dollar (3,60 Euro) an. Der Erlös soll den Erdbebenopfern zugutekommen. Das Armband trägt den Schriftzug "We Pray For Japan" (Wir beten für Japan).

"Meine Gebete schließen Japan mit ein."

"In dieser ernsten Situation bin ich mit meinem Herzen bei Japan - besonders bei denen, die liebe Menschen verloren haben. Hochachtungsvoll, Lenny."

"Meine Gebete schließen alle ein, die von der Katastrophe in Japan betroffen sind."

Er kündigte auf seiner Website an, einen Dollar von jeder Eintrittskarte seiner Live-Tournee "My Violent Torpedo of Truth/Defeat is Not An Option Show" für die Erdbebenopfer zu spenden.

"Ich werde so traurig, all das Leid zu sehen. Die Bilder aus Japan sind Horror. Mein Gedanke war sofort, dass wir jetzt alle eins sind. Eine Welt. Wenn eine Katastrophe eine Region der Welt trifft, muss der Rest der Welt reagieren (...) Wenn man von solchen Sachen hört, merken wir, wie klein wir sind, wie schutzlos (...)"

"Japan ist einer meiner liebsten Orte auf der Welt. Das Land hat eine wunderbare Kultur mit tollen Menschen. Ich bete für sie. Wir müssen alle helfen."

"Die Bilder in den Nachrichten brechen mir das Herz. Ich sorge mich um jeden in Japan. Meine Gedanken sind bei Japan. Gott segne Euch alle."