Der 61-jähriger Deutsche soll die Ärztin massiv bedroht und so den Suizid mitverursacht haben.
Der Fall der oberösterreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr, die sich nach Morddrohungen in der Nacht auf den 29. Juli 2022 das Leben genommen hatte, erschütterte ganz Österreich.
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Nun hat die Staatsanwaltschaft Wels Anklage gegen einen 61-jährigen Deutschen erhoben. Das teilte sie am Donnerstag mit. Die Abschiedsbriefe Kellermayrs sowie ein forensisch-psychiatrisches Gutachten würden nahelegen, dass die Nachrichten, die der Angeklagte der Ärztin geschickt haben soll, Mitursache für deren Suizid gewesen seien.
Bedrohung via Mail und Twitter
Dem Mann wird zur Last gelegt, die Ärztin im Zeitraum von Februar bis Juli 2022 in vier E-Mails sowie in drei Twitter-Nachrichten (nunmehr: "X") bedroht zu haben. So soll er angekündigt haben, sie vor ein noch einzurichtendes "Volkstribunal" zu stellen und sie "auf die Anklagebank und dann sicher ins Gefängnis" zu bringen.
Der in Deutschland bereits einschlägig vorgemerkte Angeklagte bestreitet zwar nicht, die Nachrichten geschrieben zu haben, allerdings hätte es sich seiner Meinung laut der Staatsanwaltschaft um ein verbales Streitgespräch gehandelt. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Freiheitsstrafe.