"Eine Farce"

Fall Oliver: Vater attackiert Justiz

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Der Däne "würde lieber in Uganda vor einem Gericht stehen".

Der wegen schwerer Nötigung und Kindesentziehung vom Grazer Straflandesgericht zu einem Jahr bedingter Haft verurteilte Däne Thomas Sörensen hat vier Tage nach dem Urteil einen medialen Rundumschlag ausgeteilt. Am Montag ging Sörensen mit harscher Kritik gegen Österreichs Justiz und die dänischen Behörden in Kopenhagen an die Öffentlichkeit.

"Lieber in Uganda vor Gericht"
Über seinen Sprecher Janus Bang rückte Sörensen das österreichische Gerichtsverfahren "in die Nähe einer Farce". Der Richter habe die Verteidung ständig unterbrochen. "So etwas gehört nicht in eine moderne und zivilisierte Gesellschaft. Ich würde lieber in Uganda vor Gericht stehen", zitierte die Nachrichtenagentur Ritzau den Sprecher.

Neben der österreichischen Justiz bekam auch das dänische Außenministerium den Zorn des Kindesvaters zu spüren: "Ich spucke vor den Eingang unseres Außenministeriums", weil dieses zulasse, dass Dänen im Ausland "derartigem ausgesetzt" seien, verlautete der Vater des mittlerweile sechsjährigen Oliver.

Sörensen sei von wütenden Österreichern auf der Straße bespuckt worden und habe "beinahe nach Italien fliehen müssen", so Sörensen-Sprecher Bang. Der dänische Außenminister Willy Sövndal habe auf Versuche, ihn zu einer Intervention zu bewegen, nicht reagiert. Der Verurteilte zeigte sich außerdem enttäuscht darüber, dass er vom dänischen Staat weder Reisekostenersatz für sein Erscheinen vor dem Grazer Richter noch einen Dolmetscher zur Verfügung bekommen habe.

Sörensen wurde am vergangenen Donnerstag in Graz zu einem Jahr bedingter Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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