Krieg um Kind geht weiter

Oliver: Jetzt Prozess in Graz

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Start ist am Dienstag - der Vater will aus Dänemark kommen.


Graz. Dieses Familiendrama findet einfach kein Ende: Erst am Freitag hatte ein dänisches Gericht entschieden, dass der entführte Oliver (5) bei seinem Vater in Dänemark bleiben soll. Am Dienstag nun wird am Grazer Straflandesgericht wieder verhandelt. Denn die dortige Staatsanwaltschaft wirft Olivers Vater Thomas Sörensen (41) schwere Nötigung und Freiheitsentziehung vor. Der Hintergrund: Am 3. April dieses Jahres hatte Sörensen seinen Sohn gegen den Willen seiner Mutter auf dem Weg zum Kindergarten entführt und nach Dänemark gebracht.

„Der Vater wird sicher zum Prozess kommen.“
Olivers Mutter, Marion Weilharter (40), erklärt im Gespräch mit ÖSTERREICH: „Nach dem Urteil am Freitag ist Thomas so siegessicher, er wird sicher nach Graz kommen.“

Sollte er allerdings nicht zum Verhandlungsbeginn um 10 Uhr in der Steiermark erscheinen, droht Sörensen ein europäischer Haftbefehl. Ob der allerdings von den dänischen Behörden exekutiert werden würde, ist mehr als fraglich. Bei einer Verurteilung droht Sörensen in Österreich eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.

Bei Verurteilung drohen Vater bis zu fünf Jahre Haft
Das Grundproblem: Sowohl Olivers Mutter als auch sein Vater sind eigentlich im Recht. Seine Mutter besitzt in Österreich das alleinige Sorgerecht, Sörensen jenes in Dänemark.

Das Gericht in Helsingör entschied deshalb vorgestern: Eigentlich hatte Marion Weilharter ihren Sohn zuerst entführt, weil sie mit ihm ohne Absprache im Juli 2010 nach Österreich übersiedelte. Olivers Mutter hat gegen das Urteil Berufung angemeldet.

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