Fast 7.000 Einbürgerungen

Aus diesen Ländern kommen die Neu-Österreicher

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Weniger Einbürgerungen von Verfolgten des NS-Regimes und deren Nachkommen als im Vorjahr - Fast ein Drittel der eingebürgerten Personen wurde in Österreich geboren.

Die Zahl der Einbürgerungen in Österreich hat sich im ersten Halbjahr um 18,3 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres verringert. "Der Rückgang ist vorrangig auf die geringeren bisher gemeldeten Fälle der Einbürgerungen von NS-Opfern und deren Nachkommen zurückzuführen", sagte Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria in einer Aussendung am Dienstag. Die Staatsbürgerschaft wurde 2023 an 6.658 Personen verliehen, davon 833 mit Wohnsitz im Ausland.

Der seit dem Jahr 2016 zu beobachtende Trend steigender Einbürgerungszahlen setzte sich damit - wie auch schon die Zahlen des ersten Quartals 2023 zeigten - nicht fort. Das liege vor allem an den sinkenden Zahlen bei während der NS-Zeit Verfolgten und deren Nachkommen. 2023 wurden bisher 806 Personen aufgrund der Regel, die es seit 2020 gibt, eingebürgert - 797 davon leben im Ausland. Am häufigsten waren diese Angehörige der USA, Israel oder des Vereinigten Königreichs.

Aus diesen Ländern kommen die Neu-Österreicher 

Die Einbürgerungen von Menschen mit Wohnsitz in Österreich stiegen hingegen um 1,5 Prozent. 28 Prozent der im ersten Halbjahr eingebürgerten Personen wurde in Österreich geboren, ebenso viele waren jünger als 18 Jahre alt. Unter jenen, die in den ersten sechs Monaten des Jahres die Staatsbürgerschaft erhielten, waren 864 vormalige Syrer, 540 Türken, 390 Personen aus Bosnien und Herzegowina sowie 362 mit bis dahin afghanischer Staatsbürgerschaft.

In sechs Bundesländern wurden im ersten Halbjahr 2023 mehr Personen eingebürgert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die relativen Zuwächse waren im Burgenland (+25,9 Prozent auf 141 Einbürgerungen) am höchsten, gefolgt von der Steiermark (+22,2 Prozent auf 595), Niederösterreich (+21,7 Prozent auf 1.009) und Oberösterreich (+14,8 Prozent auf 869). In Wien (-14,8 Prozent auf 1.927), in Salzburg (-14,0 Prozent auf 239) und in Kärnten (-3,8 Prozent auf 255) gab es im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 weniger Einbürgerungen.

Mehrheit der Einbürgerungen erfolgten aufgrund eines Rechtsanspruchs 

Fast zwei Drittel aller Einbürgerungen im ersten Halbjahr 2023 erfolgten aufgrund eines Rechtsanspruchs. Darunter wurden 2.816 Personen nach mindestens sechsjährigem Wohnsitz in Österreich und aus besonders berücksichtigungswürdigen Gründen eingebürgert (z. B. nachgewiesene Deutschkenntnisse und nachhaltige Integration, Geburt in Österreich), 806 politisch Verfolgte und deren Nachkommen, 333 Personen aufgrund der Ehe mit einem Österreicher oder einer Österreicherin sowie 211 Personen aufgrund eines mindestens 15-jährigen Wohnsitzes in Österreich und nachhaltiger Integration. Weitere 477 Personen erhielten die Staatsbürgerschaft im Ermessen (7,2 Prozent), darunter 441 Personen nach mindestens zehnjährigem Wohnsitz. Unter dem Titel Erstreckung der Verleihung wurden zusammen 1.826 Personen bzw. 27,4 Prozent eingebürgert, davon 257 Ehegatten und 1569 Kinder.

(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 1120-23)

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