Notrutsche ausgelöst-Flug gestoppt

Fluggast zog Nothebel in Airbus: 1 Million Schaden

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Passagier droht Haftstrafe wegen gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr.

. Einen derartigen Prozess müssen die Richter am Landesgericht Korneuburg auch nicht alle Tage über die Bühne bringen: Am Montag verhandelten sie gegen einen in der Steiermark lebenden 58-Jährigen, der aus purer Langeweile am Flughafen Wien-Schwechat nicht nur ein Chaos, sondern auch einen gewaltigen Schaden angerichtet haben soll.
Es passierte am 21. März. der Airbus A 321 der Turkish Airlines mit der Kennung TC-JSK stand bereit zum Abflug auf der Landebahn. Doch der Flug von Wien nach Istanbul verzögerte sich.
So sehr, dass sich ein Passagier fürchterlich langweilte. Der Steirer mit türkischen Wurzeln, der möglichst rasch zum Urlaub in die alte Heimat aufbrechen wollte, nahm den Flieger genau unter die Lupe und fand ausgerechnet gesteigertes Interesse am Hebel für den Notausstieg des Airbusses.

Notrutsche blies sich auf wie Schlauchboot

Und obwohl dieser eigentlich ausreichend abgesichert ist, war er auf dem Flugfeld in der stehenden Maschine noch auf „scharf“ gestellt. Der Passagier schaffte es, den Hebel umzulegen.

Mit Folgen, die dem Notfall vorbehalten sind. Nicht nur die Notausstiegstüre des A 321 sprang plötzlich auf, mit einem Riesen-Plopp fuhr auch die Notrutsche für die Passagiere aus und blies sich auf wie ein Schlauchboot.

Das Ende vom Lied war nicht nur für den 58-Jährigen bitter: Flug gecancelt, 13 Passagiere umgebucht, Crew-Changing für die sieben Bordmitglieder.
Haftstrafe droht. Schaden: 1 Million Euro. Wegen vorsätzlicher Gefährdung der Sicherheit der Luftfahrt stand der Steirer nun vor Gericht. Verteidigt wurde er von Daniela Schiesl-Müller. Ihrem Mandanten drohte eine Haftstrafe. Das Urteil stand noch aus, es gilt die Unschuldsvermutung.

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