Peinlich Berührt

Harley geknackt: Matura-Arbeiten gestohlen

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Direktorin als Opfer - Mathe wird wiederholt.

Gabriele Schletz ist nicht nur engagierte Direktorin eines Sportgymnasiums in St. Pölten, sondern auch begeisterte Harley-Fahrerin. Zweiteres wurde ihr dieser Tage zum Verhängnis. Denn als die Mathematiklehrerin am 8. Mai ihre Schwiegermutter im Krankenhaus besuchte, brach ein Unbekannter den Topcase (Koffer) ihrer Harley auf. Darin enthalten: Ein Kilo Kaffee, Schokolade und 12 Mathematik-Maturaarbeiten. Ob er eine Vorliebe für Mathematik hat, ist unklar, aber der Täter räumte den Koffer aus und verschwand.

„Der Direktorin ist das Ganze sehr unangenehm“
„Es kann niemand etwas dafür und der Direktorin ist der Vorfall sehr unangenehm“, so Josef Dammerer, Elternvereinsobmann des BORGL, im Gespräch mit ÖSTERREICH. Dammerer ist übrigens selbst betroffen, da auch die Arbeit seines Sohnes gestohlen wurde. Dieser muss jetzt, wie neun weitere Burschen und zwei Mädchen, die Arbeit diese Woche nochmals schreiben. Laut Landesschulrat werde der Termin aus Rücksicht auf die Schüler nicht bekannt gegeben. Manche Schüler dürfte die Wiederholung aber freuen. Die „alten“ Arbeiten waren bereits von der Direktorin begutachtet und „mehr als eine war negativ“. Dass ein Schüler hinter dem Diebstahl steckt, glaubt Landesschulinspektor Rainer Ristl dennoch nicht: „Die Wahrscheinlichkeit ist mathematisch gesehen sehr gering.“

Übrigens: Vergangenes Jahr passierte – auch in St. Pölten – ein ähnliches Missgeschick. Der HTL-Mathematiklehrer Martin S. verstreute bei einer Vespa-Fahrt Maturaarbeiten seiner Klasse auf der Straße. Die Schüler mussten die Matura nachschreiben – alle haben übrigens bestanden.

Landesschulinspektor Rainer Ristl
ÖSTERREICH:
Herr Landesschulinspektor, was passiert, wenn die Arbeiten plötzlich wieder auftauchen?
Rainer Ristl:
Dann werden sie überprüft, ob sie manipuliert worden sind oder nicht. Im besten Fall fällt der Ersatztermin für die Schüler flach.

ÖSTERREICH: Wann ist der Ersatztermin?
Ristl:
Das wird aus Rücksicht auf die Schüler nicht öffentlich bekannt gegeben.

ÖSTERREICH: Waren die gestohlenen Arbeiten bereits benotet?
Ristl:
Ja, die Direktorin hat als zuständige Mathematik-Lehrerin einen ersten Notenvorschlag gemacht.

ÖSTERREICH: Waren negative Arbeiten dabei?
Ristl:
Ich darf nur so viel sagen: Mehr als eine Arbeit wäre demnach negativ gewesen.

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