Ein Jahr bedingt für zu aggressive Befehle

Heer: Ausbildner wegen scharfer Töne verurteilt

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Nach diesem Gerichtsurteil ist beim Militär ab sofort ein netterer Umgangston angesagt.

Wien. Ein Unteroffizier des Bundesheers, der als stellvertretender Zugskommandant einer Infanteriekompanie im Auslandseinsatz in Bosnien eingesetzt war, soll es im Herbst 2020 bei einer Maschinengewehr-Ausbildung in Sarajevo in verbaler Hinsicht „einfach übertrieben“ haben. So soll er die Gefreiten laut Anklage wie folgt angeherrscht haben: „Wir können das auch mit scharfer Munition machen, und wenn ich da vorne stehe und ihr mir in das Bein schießt, dann schieße ich euch in den Schädel!“ Oder: „Ich schlage euch die Schädel ein, weil ich das darf. Ich habe vom Psychologen bestätigt bekommen, dass ich Aggressionsprobleme habe.“

"Racheaktion für Camp-Runde in voller Montur"

Mehrere Betroffene wandten sich Monate später an einen Heeresseelsorger und beschwerten sich über den allzu scharfen Ton. Auf Betreiben des Seelsorgers kam es zur Anzeige wegen Amtsmissbrauchs. Der Angeklagte, der am Mittwoch ein Jahr bedingt ausfasste, bekannte sich nicht schuldig. Und legte umgehend Rechtsmittel ein. Das Ganze sei eine Rache-Aktion für eine von ihm angeordnete „Camp-Runde in voller Montur“.


  

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