Der Mann mit dem weißen Rauschebart und der Bischofsmütze besucht heute wieder die Kinder und bringt Überraschungen.
Der Festtag des heiligen Nikolaus, der 6. Dezember ist vor allem ein Tag der Kinder, da Nikolaus seit Jahrhunderten als Wohltäter der Kinder verehrt wird; das Brauchtum zum Nikolaustag ist aber regional äußerst unterschiedlich ausgeprägt.
Viele Bräuche
Manche der Bräuche gehen auf Erzählungen aus
der Bilbel zurück: Der Einlegebrauch etwa, d. h. das nächtliche Füllen
der Schuhe o. Ä., basiert auf der Legende von den drei Jungfrauen, die
nachts vom heiligen Nikolaus beschenkt wurden. Mit den meisten anderen
Bräuchen verhält es sich ähnlich.
Auch heute noch stellen Kinder am Vorabend des Nikolaustages Schuhe, Stiefel oder Teller vor die Tür, damit der Heilige sie auf seinem Weg durch die Nacht mit Nüssen, Mandarinen, Schokolade, Lebkuchen usw. füllen kann. Außerdem gibt es morgens gern einen aus Hefeteig gebackenen Nikolaus.
Nikolaus bringt Lob und Tadel
Indessen bringt der Nikolaus nicht
nur Geschenke: In vielen Erzählvarianten beschenkt und lobt er die guten
Kinder, während er die bösen tadelt und durch Schläge mit einer Rute
bestraft. Welche Kinder im letzten Jahr gut und welche böse waren, liest er
in seinem „goldenen Buch“. Viele Eltern laden ehrenamtliche oder bezahlte
Nikolause ein, den Kindern zu Hause eine derartige „Predigt“ zu halten, die
jedoch stets mit einer Bescherung endet.
Als Furcht einflößenden Gehilfen bekam der heilige Nikolaus in verschiedenen Ländern Begleiter zur Seite gestellt, in Deutschland Knecht Ruprecht, in Frankreich Père Fouettard, in der Schweiz Schmutzli, in Österreich, Bayern, dem rumänischen und serbischen Banat, Kroatien den Krampus.