Österreich wieder dunkelrot

Jetzt kommt Corona-Verschärfung

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Sieben Bundesländer bereits tiefrot. 71 Prozent zum Testzeitpunkt mit Symptomen.

Wien. Am Donnerstag wurden erneut 4.248 Neuinfektionen in Österreich registriert. Tendenz steigend. Bei der gestrigen Corona-Ampelkommission herrschte Alarmstufe Rot. Sieben von neun Bundesländern – nur Wien und das Burgenland bleiben derzeit orange – wurden denn auch auf Rot geschaltet. Bundesweit wurde die Ampel ebenfalls auf Rot gestellt. Das heißt: In Österreich ist das Infektionsrisiko sehr hoch. Die risikoadjustierte Sieben-Tage-Inzidenz – hier werden Impfquote, Alter und Co eingerechnet – liegt ­bereits bei 349,1. Vergangene Woche betrug sie noch 186. Die Steigerungsraten in den Bundesländern liegen ­zwischen 18 Prozent in Wien bis zu 108 Prozent in Vorarlberg.

  • Besonders problematisch: Nur noch 52 Prozent der Corona-Fälle können aufgeklärt werden. Da der Großteil dieser Fälle als „in den Haushalten“ firmiert, kann man davon ausgehen, dass das Contact Tracing nicht mehr funktioniert.
  • Zudem sind bereits 71 Prozent zum Zeitpunkt des Tests symptomatisch erkrankt. Nur in Wien liegt der Anteil der Symptomlosen (Testzeitpunkt) noch bei 47 Prozent.
  • Höchst problematisch: Der Trend bei den Covid-Infizierten über 65 Jahren geht mit 61,4 Prozent stark nach oben. Was wiederum zu mehr Hospitalisierungen führen könnte.

Verschärfungen sollen sofort umgesetzt werden

Die Risikozahl ist im Vergleich zur Vorwoche in Österreich von 89,2 auf 174,8 ex­trem stark angestiegen. Auf den Intensivstationen müssen bereits 265 Covid-Erkrankte betreut werden. Die Verschärfungen ab 300 dürften schon kommende Woche erreicht werden.

Die Ampelkommission empfiehlt daher jetzt der Regierung, die geplanten Verschärfungen – die Erweiterung der 2G-Regel und FFP2-Masken im geschlossenen Raum – vorzuziehen.

7-Tage-Inzidenz: Bezirk Hotspots Österreich
© AGES, EMS, Sozialministerium

Ausreisekontrollen bereits in sechs Bezirken

Allein in Niederösterreich gibt es ab heute bereits vier Bezirke mit Ausreisekontrollen. Etwa 260.000 Menschen leben in diesen Hochrisikogebieten. Nach Melk und Scheibbs (hier wurde bereits seit vergangenen Samstag kontrolliert) kamen jetzt auch Lilienfeld und Amstetten dazu. Um die jeweiligen Regionen verlassen zu dürfen, sind 3G-Nachweise erforderlich. Diesbezüglich vorgesehen sind wie schon bisher stichprobenartige Kontrollen.

Auch in Oberösterreich Situation zugespitzt

Auch in Oberösterreich hat sich die Corona-Situation weiter zugespitzt. In dem Bundesland mit der niedrigsten Impfquote und führenden Werten bei Neuinfektionen sind nach dem Bezirk Braunau auch Ausreisekontrollen aus dem Bezirk Freistadt nötig geworden. Wegen der hohen Zahl an Neuinfektionen – sie sind im vierstelligen Bereich – hat Oberösterreich die FFP2-Maskenpflicht auf den gesamten Handel für Kunden und Kundinnen ausgedehnt.

Salzburg. Ausreisekontrollen gibt es auch in den Salzburger Gemeinden St. Koloman, Adnet und Annaberg-Lungötz.

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