Nicht immer ist Armut der Grund dafür

5.000 Kärntner sind aktuell nicht krankenversichert

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Die nichtversicherten Kärntner gibt es derzeit in allen
 sozialen Schichten.

Kärnten. Keine gesetzliche Krankenversicherung bei der Österreichischen Gesundheitskasse haben aktuell knapp 5.000 Kärntner. Obwohl in Österreich die Pflichtversicherung gilt, sind nicht alle Menschen krankenversichert. Deutlich wird das in der Praxis bzw. im Krankheitsfall. Nichtversicherte gibt es in allen sozialen Schichten – vom Studenten bis hin zum Obdachlosen.

Oft wird der Arzt einfach zu spät aufgesucht

Lücke. Hinter der Krankenversicherungslücke steckt nicht immer nur die Armut. Oft ist es auch Unkenntnis, Schlamperei oder auch die Weigerung, sich mit den Behörden auseinanderzusetzen. Das führt dann dazu, dass letztendlich kein gültiger Versicherungsschutz besteht. Obwohl die Notfallversorgung in Kärnten immer gewährleistet werden muss, würde eine fehlende Krankenversicherung in jedem Fall ein Gesundheitsrisiko darstellen, sagt Walter Müller, Oberarzt im Krankenhaus Elisabethinen in Klagenfurt. Oft würden Betroffene erst dann den Arzt aufsuchen, wenn es gar nicht mehr anders geht. Folglich landen viele von ihnen dann im Krankenhaus. Zu groß sei die Angst vor hohen Arztrechnungen oder auch der sozialen Abwertung. Etwa zehn Nichtversicherte werden im Krankenhaus Elisabethinen pro Jahr versorgt. Die Kosten dafür werden in solchen Fällen vom Krankenhaus selbst übernommen.

Frauennotschlafstelle. Das Phänomen ist beispielsweise aber auch in der Frauennotschlafstelle der Volkshilfe Klagenfurt sehr gut bekannt. Aktuell übernachten in der Notschlafstelle sieben Frauen, zwei von ihnen haben keine Krankenversicherung. Nach 40 Tagen Aufenthalt würden die meisten der dort schlafenden Frauen wieder abtauchen und wieder aus dem System fallen.
 

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