Schwerer Betrug

Drei Jahre Haft für Kärntner Maler

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Thomas Mikel ergaunerte laut Staatsanwalt gut 2 Mio. Euro - mit einer angeblichen Erfindung soll er mehreren Leuten "Investitionen" herausgelockt haben.

Wegen schweren und gewerbsmäßigen Betruges ist am Mittwoch am Landegericht Klagenfurt ein bekannter Kärntner Maler zu drei Jahren Haft, zwei davon bedingt, verurteilt worden. Staatsanwältin Gabriele Lutschounig warf dem 59-Jährigen vor, zahlreiche Investoren um insgesamt zwei Millionen Euro geprellt zu haben. Der Angeklagte hatte behauptet, an der Entwicklung eines "Supraleiters" zu arbeiten. Tatsächlich landete das Geld jedoch im Casino. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Fingierte Patentschriften
"Der Angeklagte arbeitete mit fingierten Patentschriften und Laborberichten", erläuterte die Anklägerin. Die wissenschaftlichen Abhandlungen seien jedoch lediglich aus dem Internet kopiert worden. Um seine Geldgeber zu beeindrucken, habe er auch Patentanmeldungen vorgelegt. Tatsächlich wurde alle Anmeldungen vom Patentamt mit der Begründung abgelehnt, sie seien schon längst bekannt.

"Forschungslabor" vorgetäuscht
"Eine Wohnung wurde mit Geräten ausgestattet, um Forschungstätigkeiten vorzutäuschen", führte Lutschounig aus. Die ausgestellten Gerätschaften waren jedoch 30 Jahre alt und hätten niemals zur Weiterentwicklung eines Supraleiters dienen können, wie das Gutachten eines technischen Sachverständigen belegte.

Angeklagter bekennt sich schuldig
"Ich bekenne mich in allen Punkten schuldig", erklärte der Angeklagte. Ende der 90er Jahre habe er begonnen, sich "für Ladungsvorgänge in Quarzen" zu interessieren. "Ich habe mir vorgestellt, ein bereits bestehendes Patent zu verbessern", sagte der Künstler. Anfangs habe er sein eigenes Geld investiert, später fremdes Kapital verwendet. Da aus der "Forschungstätigkeit" jedoch kein Cent Gewinn zurückfloss, habe er "zu Spielen begonnen, in der Hoffnung die Anleger befriedigen zu können", erzählte der Maler.

"Hätte von jedem Geld genommen"
Die Einrichtung des angeblichen Labors mit "Uraltgeräten" sei Kosmetik gewesen, um zu zeigen, dass an der Erfindung gearbeitet werde. "Warum haben Sie sogar von Freunden und Bekannten Geld genommen?", fragte Richter Joachim Riepl. "Ich will mich nicht vor meiner Verantwortung drücken, aber das Glücksspiel hat mich ausgefüllt, ich hätte zu diesem Zeitpunkt von jedem Geld genommen", erwiderte der Angeklagte.

Zwei Mio. Euro Schadenssumme
Neben seinem umfassenden Geständnis anerkannte der Maler unter anderem die gesamte Schadenssumme von zwei Millionen Euro an. Dadurch erübrigte sich die Anhörung sämtlicher Zeugen und Gerichtsgutachter. Diese "Verfahrensverkürzung" war neben der Unbescholtenheit des Angeklagten ein wesentlicher Grund für das milde Urteil des Schöffensenates.

Da der Kärntner nach einer knapp zweijährigen Flucht nach Italien seit November 2006 in Untersuchungshaft sitzt, wird er das Gefängnis - sofern das Urteil Rechtskraft erlangt - in wenigen Tagen verlassen dürfen. Die Staatsanwältin hat jedoch vorerst keine Erklärung abgegeben.

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