Schülerin (15) gefesselt

Kärntner Mobbing-Schüler droht 1,5 Jahre Haft

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Sechs Schüler müssen nun für ihr Brutalo-Mobbing mit Konsequenzen rechnen.

Zu den verstörenden Szenen kam es, wie berichtet, am Mittwoch gegen 13 Uhr in der landwirtschaftlichen Fachschule „Goldbrunnhof“ in Völkermarkt.

Ein 16- und ein 17-Jähriger fesselten in der Pause mit Klebeband eine Schülerin (15) an einen Sessel. Zwei weitere Burschen und zwei Mädchen sahen hämisch zu: Statt also einzuschreiten, machte sich das Quartett über das Opfer lustig, filmte und fotografierte das Martyrium. Anschließend teilten sie das Video in einem sozialen Netzwerk.

Die 15-Jährige weinte und schrie. Laut Polizei wandte das Duo Körperkraft an, weil sich das Mädchen wehrte. Eine Mitschülerin, die dem Opfer zu Hilfe kommen wollte, wurde von den Anwesenden zurückgedrängt.

Direktor alarmierte Polizei: Alle Beteiligten suspendiert

Der Direktor alarmierte unmittelbar nach dem Vorfall die Polizei. Gegen die sechs Jugendlichen wird nun wegen Freiheitsentziehung und Nötigung ermittelt. Im Falle einer Verurteilung droht den Teenies 1,5 Jahre Haft. Wenn die sechs volljährig wären, würde ihnen eine Freiheitsstrafe von drei Jahren drohen. Laut Jugendstrafrecht hat eine allfällige Bestrafung vor allem den Zweck, den jungen Täter von strafbaren Handlungen abzuhalten. Das bedeutet, dass der Richter besonders milde Strafen bei den Teenies walten lassen soll. Wahrscheinlich sind demnach Diversion und Sozialdienst.

Ermittlungen. „Trotzdem ist das alles kein Kavaliers­delikt. Die sechs involvierten Jugendlichen wurden vom Unterricht suspendiert“, bestätigt Alfred Altersberger, Leiter der Schulbehörde. Das Unterrichts-Aus gilt zumindest bis zum Ende der polizeilichen Ermittlungen.

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