Obwohl das Magistrat Strafaufschub gewährte, wurde die Frau in Ersatzhaft genommen.
Kompromisslos und ohne Gnade ging die Exekutive zu Allerheiligen vor. Vor den Augen ihres Sohnes (13) und der 11-jährigen Tochter wurde eine Wienerin (36), die seit 10 Jahren an der schweren Krankheit Multiple Sklerose leidet, gegen 22 Uhr von der Polizei verhaftet und abgeführt.
Ersatzstrafe
Der Grund: Die 36-Jährige hatte zwei offene Verkehrsstrafen in der Höhe von 306 Euro nicht bezahlt und sollte daher nun eine dreitägige Ersatzfreiheitsstrafe antreten.
Wienerin hat um Aufschub der Strafzahlung gebeten
Doch Maria H. (Name von der Red. geändert) hatte, da sie zwei Kinder ernähren muss und während ihrer derzeitigen Ausbildung zur Diplomkrankenpflegerin unterhalb des Mindestsicherungssatzes verdient, beim zuständigen Magistrat um Aufschub der Zahlungen bis zum Ende ihrer Ausbildung im kommenden Juni gebeten.
Dieser Aufschub wurde der 36-Jährigen vom Magistrat mit der Begründung der „Gefährdung ihres beruflichen Fortkommens“ auch gewährt. Umso erstaunter war die 2-fache Mutter, als die Polizei plötzlich vor ihrer Türe stand und sie auf das Revier mitnahm.
Bezahlt
Nachdem mehrere Freunde zusammengelegt hatten und ein Bekannter die Summe schließlich auf der Polizeiinspektion hinterlegte, wurde Maria H. nach rund zwei Stunden wieder auf freien Fuß gesetzt.