Staatsanwaltschaft: Keine "konkrete Gefährdung" nachzuweisen.
Es geht um den bekannten Vorfall zum Schulschluss in Leobendorf: Weil sie nach einem Ausflug zu Mittag noch rechtzeitig die S-Bahn erwischen wollten, lotsten die vier Lehrerinnen und sieben begleitende Eltern die 83 Schüler unter dem geschlossenen Schranken hindurch zum Bahnsteig Richtung Wien.
Kurz darauf donnerte der Regionalzug nach Retz durch die Station. Alle elf Aufsichtspersonen wurden wegen Gemeingefährdung angezeigt, drei Lehrerinnen wurden gekündigt, gegen eine läuft ein Disziplinarverfahren.
Staatsanwalt: "Keine hohe Unfallwahrscheinlichkeit"
Die Story schlug enorme Wellen -zumal alle drei Pädagoginnen auf Wiedereinstellung klagten. Ein Prozess beim Arbeitsgericht läuft. Und plötzlich haben die Frauen die besten Karten für ein Rückkehr in ihrer Job:
Denn die Staatsanwaltschaft hat das Strafverfahren gegen alle Beteiligten eingestellt, weil sie laut Sprecher Karl Schober "keine außerordentlich hohe Unfallwahrscheinlichkeit im gegenständlichen Fall" sah. Grund für die Entscheidung: Bei einem Lokalaugenschein zeigte sich, dass der Lokführer des durchfahrenden Regionalzugs bei erstmaligem Sichtkontakt auf den Bahnhof Leobendorf kein einziges Kind mehr auf den Gleisen sah und noch gemessene 12 Sekunden Zeit hatte, bis er den Bahnübergang passierte.