Ein Angestellter des Magistrats wurde durch die Dämpfe bewusstlos.
Bei Baggerarbeiten im Klagenfurter Stadtteil Viktring sind am Dienstag vier Tonflaschen gefunden worden, die mit einem chemischen Kampfstoff aus dem Erstem Weltkrieg gefüllt waren. "Die Tonflaschen wurden als Transportbehälter benutzt", erklärte Bundesheer-Major Thomas Enenkel. Es ist zu vermuten, dass der Kampfstoff ursprünglich an der Isonzofront in Italien hätte eingesetzt werden sollen.
© APA/ Pusca/ Militärkommando Kärnten
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Der Fund wurde vorerst nicht als gefährlich eingestuft. Erst als ein Angestellter der Altstoffsammelstelle Klagenfurt durch aufsteigende Dämpfe das Bewusstsein verlor, wurde die Flüssigkeit analysiert.
Die vier Tonflaschen wurden von Bediensteten des Magistrats Klagenfurt in einer Plastikwanne zur Altstoffsammelstelle gebracht. Während des Transportes kippte eine Flasche um und eine geringe Menge des Inhaltes trat aus. Beim Versuch die Flüssigkeit aufzusaugen wurde der Angestellte kurzzeitig bewusstlos. Eine Gesundheitsschädigung entstand laut Exekutive allerdings nicht.
Bei der Flüssigkeit handelt es sich um eine Kampfstoffmischung aus einer Chemikalie die zu einem Lungenödem führt und aus einer Chemikalie, die die Aufnahme von Sauerstoff im Blut verhindert. "Beides führt zum Erstickungstod", erklärte Enenkel. Die Mischung wurde im Ersten Weltkrieg als sogenannter "Maskenbrecher" verwendet. Der Filter von Giftgasmasken hält nämlich nur eine begrenzte Menge des Kampfstoffes auf.