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Klimawandel und Bildung – eine mehrdimensionale Krise

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Peace ist 12 Jahre alt und besucht die Chikuli Primary School im Süden Malawis. Trotz der Tatsache, dass ein Schulbesuch in Malawi um einiges stressiger ist als hier in Österreich, geht sie gerne zur Schule. Vor allem der Klimawandel macht sich im Schulalltag der Kinder immer häufiger bemerkbar – und zeigt viele verschiedene Facetten.

Noch im Februar wurde Malawi von Zyklon Freddy verwüstet. Massive Regenfälle überschwemmten das Land, Erdrutsche rissen ganze Dörfer mit. Durch den Klimawandel sind solche Naturkatastrophen keine Seltenheit, sondern die Norm. Jedes Jahr müssen sich die Menschen in Malawi auf einen Wechsel aus Dürre und extremen Regenfällen einstellen, die unaufhörlich ihre ganze Existenz bedrohen. Viele Menschen im Land können nur von Tag zu Tag leben und sind oft auf ihr eigenes Gemüse und Nutzvieh angewiesen. Sie sind oft die ersten Opfer von diesem Wechsel zwischen Flutkatastrophen und Trockenheit. In unseren Projekten gegen den Klimawandel, setzt sich UNICEF für betroffene Kinder und Familien ein.

Auf der Chikuli Primary School kommt eine Lehrkraft auf etwa 70 Schüler. Manche Klassen bestehen sogar aus bis zu 100 Kindern. Diese sitzen nicht auf Stühlen an Schultischen, sondern auf dem Boden. Für uns kaum vorstellbar, dass ein solcher Unterricht nicht im kompletten Chaos endet. Doch Peace und ihre Mitschüler gehen gerne zur Schule und so funktioniert es auch, trotz der Umstände.

"Ich mag die Schule, ich will noch viel besser werden”, sagt Peace. Dennoch konnte sie schon dieses Jahr bereits zweimal in diesem Jahr für längere Zeit nicht zur Schule gehen. Während des Zyklons waren viele Schulen in den betroffenen Gebieten für Schüler geschlossen. Oftmals, weil sie als Auffanglager für diejenigen funktionierten, die ihr Zuhause durch den Tropensturm verloren haben.

Naturkatastrophen wie Freddy sind aber auch eine Bedrohung für die Schulen selbst: sanitäre Anlagen werden von den Fluten mitgerissen, Wassersysteme zerstört. Fehlendes Wasser bedeutet zum Beispiel, dass Mädchen während ihrer Menstruation nicht in die Schule gehen können und sich Krankheiten schneller verbreiten. So war ein Ausbruch der Infektionskrankheit Cholera in Malawi dafür verantwortlich, dass die Schule, die Peace besucht, so wie viele andere Schulen im Land, ein zweites Mal für ein paar Wochen schließen musste.

Deswegen baut UNICEF Wassersysteme, die solarbetrieben und resistent gegen den Klimawandel und Klimakatastrophen sind.

Das Wassersystem hat den Schulalltag von Peace komplett verändert. Es verbreiten sich zum einen weniger Krankheiten. Durch den Zugang zu sauberem Wasser konnten sowohl in der Schule als auch im Dorf Infektionskrankheiten wie Cholera eingedämmt werden. Vor allem aber, haben die Schüler dort nun mehr Zeit: „Früher gab es genau eine Pumpe im Dorf, die alle Haushalte und Einrichtungen mit Wasser versorgt hat. Da waren immer lange Schlangen davor.“, erzählt der Schulleiter von Peace. Bis zu drei Stunden hat es gedauert, Wasser zu holen. Für die Haushalte war es die Aufgabe der Frauen, an den Schulen mussten die Schüler das Wasser holen. Das sind drei Stunden, die ihnen pro Tag genommen wurden. Drei Stunden, in denen sie nicht lernen konnten und zum Teil schwere körperliche Arbeit verrichten mussten. Heute gibt es Wasserhähne und Seife direkt auf dem Schulhof, immer umringt von ein paar Kindern, die sich dort die Hände waschen.

Durch das neue Wassersystem erhält nicht nur die Schule sauberes Trinkwasser, das ganze Dorf profitiert von der Installation. Weitere Wasserhähne sind über das Gebiet verteilt. Die Menschen nutzen das Wasser zum Kochen, Putzen, Trinken, Gießen und für die persönliche Hygiene. 6.000 Menschen profitieren von einer solarbetriebenen Wasserpumpe – auch in Dürrezeiten und mit nachhaltiger Technologie.

Schulen sind außerdem nicht nur Bildungseinrichtungen, sie sind oftmals auch Zentren für Gesundheitsleistungen, für Essensausgaben und natürlich wichtig für die Gemeinschaft zwischen den Kindern. Deswegen ist es so entscheidend, dass Schulen nicht schließen müssen und immer Zugang zu sicherem Wasser haben.

Wenn sie erwachsen ist, möchte Peace Journalistin werden. Trotz aller Herausforderungen bleibt sie entschlossen, ihre Träume zu verfolgen und sich für eine bessere Welt einzusetzen.

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