In Belgien müssen Infizierte bereits drei Wochen lang in Quarantäne.
In Österreich gibt es den ersten Fall an Affenpocken. "Das Laborergebnis des Patienten, der als Verdachtsfall zu uns kam, hat bestätigt, dass er Pocken-positiv ist", berichtet Nina Brenner-Küng, Sprecherin des Wiener Gesundheitsverbundes. "Es geht ihm so weit gut, er ist stabil. Er hat die Hautveränderungen, er hat leichte Grippesymptome."
Weltweit breiten sich die Affenpocken rasend schnell aus, über 150 Fälle in 14 verschiedenen Ländern sind bestätigt - in USA und Kanada, elf europäischen Ländern und Australien. Schweden stuft das Virus als "gemeingefährliche Krankheit" ein. Belgien greift durch, verordnet eine 21-tätige Quarantäne für alle Infizierten. Auch in den USA schlagen Experten Alarm, Präsident Joe Biden meint: "Affenpocken sind etwas, über das jeder besorgt sein sollte." Und Claire Dewsnap von der Gesellschaft für sexuelle Gesundheit in Großbritannien, warnt: "Die Zahl der Fälle könnte in zwei bis drei Wochen stark ansteigen."
In Österreich wird derzeit das Kontaktpersonenmanagement ausgearbeitet, hieß es am Montag auf Anfrage der APA im Gesundheitsministerium. Dieses werde zeitnah entweder noch am Montag oder in den kommenden Tagen veröffentlicht.
WHO bastelt an Leitlinien für Eindämmung des Virus
Übertragung. Die Krankheit, ausgehend von Nagetieren und Hörnchen aus Zentral- & Westafrika, wird von Mensch zu Mensch durch engen Kontakt (z. B. Geschlechtsverkehr) übertragen. Erst wenn das Virus ausbricht (Inkubationszeit zwischen 7 und 21 Tagen), ist auch eine Übertragung via Tröpfchen möglich.
Impfschutz. Prinzipiell können die Affenpocken jeden treffen. Aber: "Alle unter 40-Jährigen sind empfänglicher", weiß Virologe Norbert Nowotny. Grund: Bis 1980 war die Pockenimpfung verpf lichtend. "Alle damals Geimpften haben gegen Affenpocken einen Schutz von 85 Prozent", so Nowotny, der fordert: "Es ist wichtig, jeden Fall zu isolieren und zu verfolgen."