Kupfer-Diebstahl

Kreuze & Laternen im Visier der Ostbanden

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Friedhöfe organisiert geschändet - Schon 89 Anzeigen bei der Polizei.

Bei ihrer Gier nach dem kostbaren Kupfer ist den Dieben nichts mehr heilig. Jetzt schänden sie sogar unsere Friedhöfe. Ausgerechnet vor Allerheiligen plünderten Ostbanden Dutzende von Familiengräbern. Auf sechs Friedhöfen nahmen sie alles mit, was nicht niet- und nagelfest war: „So etwas hat es noch nie gegeben“, sagt Andreas Zabadal, Bürgermeister von Engelhartstetten und Polizeibeamter.

Augenzeugen haben beobachtet, wie nachts fremde Autos mit slowakischen Kennzeichen von den Friedhöfen wegfuhren. Danach erschraken Hinterbliebene an den Gräbern ihrer Verstorbenen. Wertvolle Laternen und schmiedeeiserne Kreuze fehlten. „Sogar die Kupfer-Dachrinne der Friedhofskirche haben sie gefladert“, sagt Hertha Massinger aus Stopfenreuth. Bisher wurden sechs Friedhöfe im Bezirk Gänserndorf und einer im Bezirk Bruck an der Leitha leergeräumt.

Mindestens 30.000 Euro an Metallwert gestohlen
Vor allem die Grablaternen und Vasen sind häufig wertvoll. Manche von ihnen sind antik, kosten mehr als 1.000 Euro. Es handelt sich um Unikate, die nicht einfach ersetzt werden können. Mindestens 30.000 Euro an Metallwert sind schon von den Friedhöfen verschwunden, der angerichtete Sachschaden ist noch viel höher.

Polizei hat vor
Dieben kapituliert
Durchschnittlich fünf Euro bekommen die Diebe für ein Kilo Kupfer. Für Banden aus dem Osten ein durchaus lukratives Geschäft. Zumal dass Risiko gering ist. Die Schändungen werden oft erst Tage später entdeckt – da sind die Grabräuber längst über die Grenze verschwunden.

Die Polizei ist praktisch chancenlos: „Wir sind vollkommen unterbesetzt, haben nicht mal mehr unseren eigenen Bezirk im Griff und müssen dann auch noch in anderen Bezirken aushelfen“, sagte ein Beamter: „So werden die Kupferdiebe auch künftig leichtes Spiel haben.“

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