Und das soll Kunst sein? Diese Frage stellt der Konzeptkünstler Kurt Ryslavy in der aktuellen Ausstellung im Museum Stift Admont. Zu sehen sind über 250 Gemälde aus 40 Schaffensjahren des Künstlers, die Stoß an Stoß, teils kopfüber oder 90° gedreht in Form einer Wandvertäfelung platziert sind. Sie umlaufen anschließend die gesamten Wände des Museums für Gegenwartskunst. In optimaler Position darüber hängen aus der Sammlung des Stiftes Admont ausgewählte Werke von 16 KünstlerInnen, die alle an einer Kunstakademie gelehrt haben oder noch lehren. Professorale Kunst steht im Gegensatz zu jener von Kurt Ryslavy. Einerseits unterwirft sich Ryslavys Kunst dieser, andererseits wird sie von dieser erhöht.
Ästhetische Merkmale treten zugunsten konzeptueller Ansätze in den Hintergrund. Ein in dieser Installation thematisierter Hauptaspekt ist die institutionelle Kritik an hierarchischen Systemen wie jenen des Kunstmarktes. Man muss kein(e) KunstprofessorIn sein, um gute Kunst zu machen. Man sollte als KunstsammlerIn oder BesucherIn einer Ausstellung nicht nach bekannten Namen suchen, sondern danach, was anspricht, was gefällt – auch wenn man es nicht kennt. Die Befreiung von traditionellen Mustern, vom unsere gesamte Konsumgesellschaft bestimmenden Markendenken sollte das Ziel sein. Aufgerufen wird zum Mut, sich für das zu interessieren, was nicht der Norm entspricht.
Der Kunstmarkt hat mit einem Künstler wie Kurt Ryslavy keine Freude. Der Markt will Marken. Kurt Ryslavy zerstört sie.
Das Museum Gegenwartskunst - Stift Admont - als gute Stube mit einer Vertäfelung (Lambris) von Kurt Ryslavy.
In der Ausstellung läuft auch eine Video von Barbara Eisner-B. im Gespräch mit Kurt Ryslavy über seine Kritik am Kunstmarkt.
Siegfried Anzinger, Erwin Bohatsch, Herbert Brandl, Gunter Damisch, Bruno Gironcoli, Franz Graf, Claudia Hirtl, Brigitte Kowanz, Oswald Oberhuber, Lois Renner, Constanze Ruhm, Kurt Ryslavy, Eva Schlegel, Ruth Schnell, Ingeborg Strobl, Erwin Wurm