Früherer EADS- und EBD-Manager wollte sich im U-Ausschuss der Aussage entschlagen.
Der Eurofighter-Untersuchungsausschuss hat am Mittwoch Klaus-Dieter Bergner befragt - er war Geschäftsführer der Firma EBD, die offiziell für die Gegengeschäfte zuständig war. Weil er als Beschuldigter im Eurofighter-Verfahren geführt wird, wollte sich Bergner der Aussage entschlagen. Er betonte aber, dass er "keinerlei Wahrnehmungen zu unzulässigen Zahlungsflüssen" habe.
Bergner war zwischen 2000 und 2005 bei EADS angestellt und dann zwischen 2005 und 2009 Geschäftsführer der EBD. Er soll auch an der Konzeption der Firmenstruktur rund um Vector Aerospace und der Einrichtung eines Systems zur Zahlung von Provisionen im Gegengeschäftsbereich beteiligt gewesen sein. Im letzten U-Ausschuss war der Deutsche nicht erschienen.
Diesmal kam er, wollte aber nicht viel sagen. Da er von der Staatsanwaltschaft Wien als Beschuldigter geführt werde, wolle er sich durchgehend der Aussage entschlagen, kündigte er gleich eingangs an. Verfahrensrichter Ronald Rohrer stellte freilich klar, dass es kein generelles Entschlagungsrecht gibt.
In seiner einleitenden Stellungnahme erklärte Bergner, er sei in die Kaufpreisbildung "in keiner Weise eingebunden" gewesen, ebenso wenig in die Vertragsverhandlungen zwischen Eurofighter und Österreich.
Die EBD hat von Vector monatlich 120.000 Euro Aufwandsentschädigung bekommen, bestätigte Bergner. Als Geschäftsführer der EBD sei er Ansprechpartner für die österreichische Politik gewesen, habe mit zahlreichen Politikern gesprochen und ihnen das Produkt nähergebracht. Mit dem ersten Eurofighter-Untersuchungsausschuss 2007 habe sich das Klima nachhaltig verschlechtert, gab Bergner an, es habe Misstrauen geherrscht.
Von dubiosen Geldflüssen wollte Bergner nichts wissen: "Ich habe keinerlei Wahrnehmungen zu unzulässigen Zahlungsflüssen, in welcher Form auch immer."