Lei-Lei nur im TV

Millionen feiern Fasching ... aber nur zu Hause

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Fasching wird zur ''Distance-Party''. Dennoch machen Millionen Österreicher mit.

Feier. Jetzt raubt uns die Pandemie auch noch diesen Spaß: Das Faschings-Treiben findet heuer in der eigenen Wohnung oder im Kindergarten statt. Alles andere ist abgesagt. Sogar die Trends sind im Wandel.

Höhepunkt. Normalerweise begehen wir heute den Höhepunkt des Festes. 1,5 Millionen Erwachsene verkleiden sich Jahr für Jahr am Faschingsdienstag. Die Shops und Lokale verdienen am bunten Spaß 186 Millionen Euro!

Nur eines bleibt wie gewohnt: Die größte Party findet im TV statt. Das kann nicht einmal Corona ändern. Etwa eine Million Menschen werden heute um 20.15 Uhr ORF 2 aufdrehen: Der Villacher Fasching ist der große Quoten-Bringer.

Hauptthema beim Wiedersehen mit Nachzipfer, Obernosterer und Apotheker ist dennoch die Covid-Krise, sagt Gildenkanzler Karl Glanznig: „Witze über Corona kann man machen. Natürlich nehmen wir die Pandemie trotzdem absolut ernst“.

Letzter Ausweg: Party-Hits im Online-Stream

Virtuell. Trost finden manche Fans schließlich im Online-Fasching. Die Kinderfreunde Steiermark streamen etwa eine Kasperlaufführung. In der Faschings-Hochburg Mödling stellt der Förderungsverein die Highlights der vergangenen Jahre online.

Beste Sprüche der Narren

  • Heike Schaflechner („Heike à la carte“): „Früher haben wir uns immer von negativen Menschen ferngehalten. Heute halten wir uns eben von positiven Menschen fern.“
  • Hannes Höbinger („Nachzipfer“): „Da reden die Politiker über weichen Lockdown. Sobald die Wirten, Beisln und Kaffeehäuser zuhaben, ist das das Härteste, was einem gestandenen Österreicher passieren kann.“
  • Manfred Obernosterer („Noste“): „Da Noste hat an neuen Tanz erfunden! Die „Polonaise 2021“! Abstand vom an zum andern zwischen 20 und 21 Meter. Den Tanz homma schon getestet! Is echt ­super gangen, nur drei ham sich verlaufen.“
  • Roland Schurian („Pressekonferenz“): „In Tirol wird der Linksverkehr eingeführt, um englischen Skilehrern die Anfahrt zu den Skigebieten zu erleichtern.“

Retro-Trends bei Kostümen

Die Kinder verkleiden sich heuer so wie es die Elterngeneration vor 20 Jahren getan hat.

Absurde Zeiten: Heuer wird Fasching zum reinen Fest der Kinder. Der einzige Ort, an dem es Partys mit Anwesenheit gibt, sind die Kindergärten. Viele andere Institutionen weichen auf Feste per Online-Konferenzschaltung aus (etwa per Zoom) – das ergibt ein Rundruf der ­ÖSTERREICH-Redaktion. Auch da machen fast nur die Jüngeren mit. Kaum ein Erwachsener wird sich heute als Zombie oder Krankenschwester verkleiden, um dann vor einer Computerkamera herumzustolzieren.

Hitliste. Ein Anruf bei dem Wiener  Verkleidungs-Spezialisten Faschingsprinz: „Heuer haben wir zu 99 Prozent Kostüme nur für Kinder verkauft.“ Die Hitliste zeigt: Retro ist wieder im Kommen. Neben aller Art von Tierkostümen sind Super Mario und Harry Potter heuer die absoluten Renner.

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