Minister rechnet mit großer Omikron-Welle

Mückstein: "Jetzt hilft nur noch Boostern"

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Minister rechnet mit großer Omikron-Welle. 5.Lockdown nicht ausgeschlossen.

ÖSTERREICH: Omi­kron rollt an – die Regierung lockert zu Weihnachten die Regeln. Wie passt das zusammen?

Wolfgang Mückstein: Durch den Lockdown der vergangenen Wochen haben wir uns einen gewissen Vorteil erarbeitet. Diesen können wir für eine kurze Atempause nutzen und an den Feiertagen etwas lockern. Ich appelliere aber an alle: Feiern Sie im kleinen Kreis, lassen Sie sich vor dem Feiern testen und holen Sie sich Ihre Booster-Impfung.

ÖSTERREICH: Aber da drohen doch an vier Tagen Superspreader-Events, oder?


Mückstein:
Wir dürfen nicht vergessen, dass wir noch immer sehr strenge Regelungen haben. Bei uns gilt 2G in den meisten Bereichen, zudem lassen sich bei uns die Menschen breitflächig testen und wir erreichen pro Tag 100.000 Impfungen, die meisten davon sind fürs Boostern.

ÖSTERREICH: Dazu kommt aber auch: Im privaten Bereich wird nicht kontrolliert.


Mückstein:
Ich erlebe viele Menschen in Österreich als sehr verantwortungsvoll. Wir haben immer gesagt, dass wir den persönlichen Bereich nicht kontrollieren. Dabei bleiben wir. Trotzdem gelten die Regeln und mein Appell bleibt auch hier: Lassen Sie sich testen, lassen Sie sich impfen und achten Sie auf die Schutzmaßnahmen.

ÖSTERREICH: Zu Omikron: Sie haben selbst gesagt, die R-Zahl liegt über 3 – da droht doch eine Megawelle.


Mückstein:
Wir evaluieren laufend. Die Experten sagen uns, dass Omikron ansteckender als Delta ist. Wir beobachten die Zahlen genau. Aktuell sinken sie noch. Wenn sie wieder steigen, dann werden wir entsprechend reagieren.

ÖSTERREICH: Sie haben GECKO eingesetzt, welche Aufgaben haben diese Einrichtung?


Mückstein:
Mit Omikron wird das Virus schneller , daher müssen auch wir mit neuen Strukturen schneller und effektiver werden. GECKO soll wissenschaftliche Erkenntnisse und Logistik hinter der Pandemiebekämpfung verknüpfen und Prozesse beschleunigen.

ÖSTERREICH: Verantwortung hat aber die Politik?


Mückstein:
Richtig, politische Entscheidungsträger tragen die Verantwortung.

ÖSTERREICH: Beim letzten Lockdown wurde erst gehandelt, als die Spitäler überlastet waren. Werden Sie jetzt früher handeln?


Mückstein:
Die Zahlen in den Spitälern gehen derzeit glücklicherweise zurück. Dennoch steht uns eine neue Welle bevor, die die Spitäler wieder vor große Herausforderungen stellen wird. Das haben wir bereits jetzt im Auge und treffen Vorbereitungen.

ÖSTERREICH: Ist ein neuer Lockdown im Jänner überhaupt noch verhinderbar?


Mückstein:
Wir können derzeit noch nicht mit Sicherheit sagen, wie und wann die Omikron-Welle in Österreich aufschlagen wird. Was aber klar ist, durch möglichst viele Booster-Impfungen und konsequente Schutzmaßnahmen, etwa konsequentes Tragen der FFP2-Maske in Innenräumen, können wir beitragen, uns vor dieser Welle zu schützen. Lassen Sie sich so schnell wie möglich boostern.

ÖSTERREICH: Herr Minister, wann endet dieser Albtraum?


Mückstein:
Glauben Sie mir, ich würde nichts lieber tun, als hier ein Enddatum zu nennen. Aber Corona stellt uns als Gesellschaft immer wieder vor neue Herausforderungen. Klar ist, dass wir es nur gemeinsam schaffen, diese Pandemie zurückzudrängen. Fakt ist auch, dass wir immer mehr Mittel in der Hand haben – die müssen wir konsequent nützen. 

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