Shopping-Frust: Wer nicht vergleicht, zahlt unter Umständen ein Vielfaches.
Wien. Jetzt beginnt der Run auf die Schulstart-Pakete. Die Erstklässler sind aufgeregt – ihre Eltern regen sich auf. Denn die Preise sind teils eklatant in die Höhe geschnalzt. Im allgemeinen Handel um 10%, im Papierfachhandel um 6,3 % im Schnitt.
Der Preismonitor der Arbeiterkammer zeigt auch: Die Preisunterschiede zwischen den Shops sind extrem (50 Markenartikel wurden untersucht). Sehr auffällig ist es bei einem Uhu Stick (21 Gramm). Am billigsten gab es den Kleber um 1,69 Euro zu kaufen, am teuersten um 4,10 Euro. Eine Kostendifferenz von 143 %! Ähnlich bei Deckweiß von Jolly (7,5 Milliliter): Am günstigsten gab es das Produkt um 1,30 Euro, am teuersten um 2,99 Euro (130 %).
Vergleich. Doch es geht noch viel schlimmer: Im Papierfachgeschäft gibt es etwa für Haarpinsel (Größe 10) Preise zwischen 70 Cent und 6,50 Euro. „Das ist ein Unterschied von haarsträubenden 829 Prozent“, sagt Gabriele Zgubic, Expertin der AK.
Schultaschen: „Bei den Handelsketten kostet die preiswerteste Schultasche durchschnittlich rund 92 Euro, im Papierfachhandel rund 178 Euro“, erklärt Zgubic. AK-Rat: Vor dem Kauf auf jeden Fall Produkte vergleichen.
Rund 300 Euro an Kosten, Hilfen aber nur 255,80 €
Der erste Schultag wird für viele Eltern im Land zu Finanz-Drahtseilakt.
Kosten. Bis zu 300 Euro kostete laut Caritas 2022 ein Schulstartpaket im Handel, der hohen Inflation geschuldet dürften es heuer noch mehr sein. Für 49.000 Kinder und Jugendliche aus Familien mit geringerem Einkommen wird das zum Problem: Sie bekommen zwar im Zuge der Aktion „Schulstartklar!“ des Sozialministeriums Gutscheine für Schulsachen, die fallen aber mit 150 Euro geringer aus als die wohl bevorstehenden Kosten. Selbst mit dem Schulstartgeld (105,80 Euro für jedes Kind von 6 bis 15 Jahren) müssen viele Eltern wohl noch draufzahlen.