A4 Ungarn Prozess

Vor Gericht

A4-Drama: Heftiger Streit unter Schleppern

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Bei der Verlesung der Aussage des Fahrers kam es zu Protesten.

Die schriftliche Verlesung der Aussage des Lkw-Fahrers hat im Gerichtssaal in Kecskemet in Ungarn heftige Proteste der Mitangeklagten ausgelöst. "Das nächste Mal, wenn er den Mund aufmacht, sollte er sich überlegen, was er sagt", sagte der mutmaßliche Bandenchef, was ihm eine Verwarnung von Richter Janos Jadi einbrachte.

Der von dem Lkw-Fahrer beschuldigte mutmaßliche Vize-Chef fragte, warum der 26-jährige Bulgare nicht einfach angehalten habe. Nach dem Hinweis, dass der Lenker Angst vor den Chefs und dem Begleiter hatte, meinte die Nummer zwei: "Sind wir so furchteinflößend?" Der 26-Jährige hätte einfach anhalten können, "dann stünden wir nicht hier", betonte der 30-jährige Bulgare. "Ich habe ihn nicht unter Druck gesetzt, das ist alles erfunden", meinte der 39-Jährige, der im Begleitfahrzeug fuhr.

"Natürlich hatte ich große Angst", sagte daraufhin der 26-Jährige. Der mutmaßliche Bandenchef, ein 30-jähriger Afghane, war "bereit zum Mord von 71 Menschen". Und weiter: "Ganz Europa hat Angst vor den Muslimen, warum sollte ich keine Angst haben?"

Nach einer Mittagspause will Richter Jadi die Verhörprotokolle verlesen.

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