Camp-Teilnehmerin berichtet

Bundesheer-Boot gekentert: Zeugin schildert das Drama

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Pionierboote "nicht überbelegt" gewesen - Soldaten suchten nach vermissten Mädchen.

Nach dem Unfall eines Pionierbootes des Bundesheeres am Samstag auf der Donau bei Hainburg (Bezirk Bruck a.d. Leitha) hat sich am Dienstag eine Girls'-Camp-Teilnehmerin zu Wort gemeldet. Sie habe eine "sehr intensive Erfahrung" gemacht, die im Nachhinein sogar noch stärker sei, sagte die 34-jährige Wienerin zur APA. Die Boote seien "nicht überbelegt" gewesen.

Sie sei nicht mit dem letztlich gekenterten, sondern auf einem "Nachbarboot" unterwegs gewesen, erzählte die Zeugin. Ihrer Schilderung zufolge hatten sich auf jedem der drei Boote "acht bis neun Mädchen" und "vier bis fünf Soldaten" - Bootsführer und Betreuer des Girls' Camp - befunden. "Zusätzlich fuhr ein Rettungsboot mit. Jeder Bootsinsasse trug eine Schwimmweste."

 

"Soldaten sind ins Wasser gesprungen"

Der Unfall selbst "ist außerhalb meines Sichtfeldes passiert", so die Wienerin. "Unser Boot ist jedoch sofort zum gekenterten Boot gefahren, und hat, genau wie das dritte Boot, Mädchen, die ins Wasser gefallen waren, aufgenommen." Soldaten seien auch "ins Wasser gesprungen, um nach weiteren vermissten Mädchen zu suchen". Alle hätten "ihr Bestes gegeben, um die Mädchen zu finden", schilderte die Zeugin im APA-Gespräch ihre Sicht der Dinge.

Telefonisch seien sofort Hilfe und Unterstützung angefordert worden. Weitere Rettungsboote seien "sehr rasch zur Stelle" gewesen.

In der Folge seien ihre Gruppe und aus dem Wasser aufgenommene Mädchen an das am nächsten gelegene Landstück, ein Ufer bzw. einen Inselstreifen, gebracht worden, wo die "sehr gut angeleitete Versorgung" stattgefunden habe. Es sei dabei um die Abklärung gegangen, ob Verletzungen oder Schockzustände bestünden, zudem seien Handtücher und trockene Kleidung bereitgestellt worden. Das Boot sei indes wieder an die Unfallstelle gefahren, um zu helfen.

 

Soldaten selbst vom Unfall betroffen

Die betreuenden Soldaten, "unter anderem eine Soldatin, die selbst ins Wasser gefallen war", seien vom Unfall "sichtbar betroffen und erschüttert" gewesen, so die Wienerin. Trotzdem hätten sie "klaren Kopf" bewahrt.

"Nachdem die vermissten Mädchen geborgen waren, wurde sofort mit der Reanimierung begonnen." Bundesheer Sanitäter seien von Anfang an bei dem Ausflug im Rahmen des Girls' Camp anwesend gewesen, weitere Rettungskräfte per Boot rasch dazugestoßen. "Zwei Rettungshubschrauber haben die Mädchen in Krankenhäuser geflogen."

Ein Boot sei sofort nach Abflug der Helikopter zur Gruppe mit der 34-Jährigen gekommen, habe "zuerst die gekenterten Mädchen und später, in einer zweiten Fahrt, die Mädchen, die nicht ins Wasser gefallen waren, inklusive mir", an Land gebracht, "wo wir von der Rettung erwartet wurden". Auch bei dieser Flussquerung sei das Boot nicht überbelegt gewesen. Ein Transport ins Krankenhaus sei "einstimmig" abgelehnt worden, "da niemand von uns ins Wasser gefallen war und sich auch niemand verletzt hatte".

"Ein Boot mit 13 Personen ist gekentert", betonte die Wienerin. "Die Insassen eines zweiten Bootes wurden durch Routineprozeduren ins Krankenhaus und dann zurück in die Kaserne gebracht. Die Insassen des dritten Bootes haben einen Krankenhausbesuch eigenständig abgelehnt." Ihre Gruppe sei somit direkt in die Kaserne zurückgebracht worden, wo es - nach einem warmen Essen - Betreuung durch Psychologen gegeben habe.

Kontaktdaten von Heerespsychologen für eine eventuelle Nachbearbeitung des Geschehens seien mitgegeben worden. Eine WhatsApp-Gruppe für alle Teilnehmerinnen zum gemeinsamen Austausch sei eingerichtet worden. "Außerdem werden Gruppentreffen organisiert", erzählte die Girls'-Camp-Teilnehmerin. "Wir erhalten auch im Nachhinein Unterstützung, sollte dies für uns notwendig sein."

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