Ursache soll ein erst seit kurzem am Markt befindliches Pflanzenschutzmittel sein.
Bei einer Messung der Bundesuntersuchungsanstalt AGES ist bei einem Trinkwasserbrunnen des Wasserwerkes West in Wr. Neustadt eine minimale Grenzwertüberschreitung von 0,05 Millionstelgramm/Liter festgestellt worden. Die Stadt habe den Brunnen sofort vom Netz genommen, berichtete das Rathaus am Donnerstag. Als Ursache werde ein erst seit kurzem am Markt befindliches Pflanzenschutzmittel vermutet.
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Weitere Messungen würden durchgeführt, Anzeige gegen Unbekannt wegen Gefährdung der Umwelt sei eingebracht worden, hieß es in einer Aussendung. "Eine Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung hat zu keinem Zeitpunkt stattgefunden. Der Wasserkonsum ist uneingeschränkt möglich und völlig unbedenklich."
Laut Wiener Neustädter Rathaus waren im Rahmen eines Sonderprogrammes vom Umweltbundesamt österreichweit an 201 Grundwassermessstellen Untersuchungen über Pflanzenschutzwirkstoffe und deren Abbau- und Umwandlungsprodukte durchgeführt worden. Insgesamt wurde dabei auf 121 verschiedene, großteils bisher nicht beobachtete Stoffe untersucht. In 46 Prozent aller Fälle wurde zumindest für einen der 121 gemessenen Parameter eine Überschreitung des Schwellenwertes festgestellt.
Die Messung in Wiener Neustadt habe 0,112 Mikrogramm/l Desethyl-Desisopropylatrazin enthalten, während der Schwellenwert bei 0,100 Mikrogramm/l liegt. Bei dem Stoff handle es sich entweder um ein Rückstandsprodukt des schon 1995 verbotenen Herbizides Atrazin oder um eines des 2012 neu zugelassenen Wirkstoffes Terbuthylazin.