"Spüre eine große Müdigkeit"

Brucker SPÖ-Bürgermeister Peter Koch tritt zurück

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Peter Koch hat am Dienstag bei einer Pressekonferenz seinen Rückzug als Stadtoberhaupt mit Jahresende bekannt gegeben.

Bruck an der Mur. Der Bürgermeister der viertgrößten steirischen Stadt, Bruck an der Mur, Peter Koch (SPÖ), wirft das Handtuch: Er hat am Dienstag bei einer Pressekonferenz seinen Rückzug als Stadtoberhaupt mit Jahresende bekannt gegeben: "Ich spüre eine große Müdigkeit. Die letzten Monate haben mich viel an Kraft gekostet. Permanente Angriffe auf mich als Person, vermehrt absurde Gerüchte über mein Privatleben, wiederholte Anzeigen und Untergriffe hinterlassen auch ihre Spuren."

Nachfolgerin soll auf seinen Vorschlag hin die erste Vizebürgermeisterin Andrea Winkelmeier (SPÖ) werden. Koch ist sich sicher, "dass Winkelmeier manch offene Gräben schließen wird können". Mit der ÖVP hatte sich Koch, der seit 2017 im Amt ist, zuletzt zerstritten. 2020 hatte er bei der Gemeinderatswahl mit 17 von 31 Mandaten eine Absolute geholt. Von da an gab es offenbar Brösel.

Bildungscampus ein wesentlicher Streitpunkt

Ein wesentlicher Streitpunkt im Gemeinderat sei der Bildungscampus im ehemaligen Leiner-Gebäude gewesen, gegen dessen Finanzierung sich die gesamte Opposition ausgesprochen habe. Koch ließ bei einer Volksbefragung abstimmen, ob mit dem Verkauf eines Teils des Stadtwaldes die Finanzierung des Bildungscampus sichergestellt werden soll. Die Bevölkerung war aber mit 84 Prozent dagegen.

Die Gräben, die durch die Streitigkeiten im Gemeinderat entstanden seien, soll nun Winkelmeier schließen. Die 57-jährige Stadtwerke-Bedienstete ist seit dem Jahr 2000 in der Kommunalpolitik tätig, war Finanzreferentin, leitet verschiedene Fachausschüsse und fungiert seit 2020 als erste Vizebürgermeisterin. Bruck an der Mur hat gut 15.700 Einwohner, gilt als traditionell rot regierte Industriestadt und ist damit eine der wenigen übrig gebliebenen SPÖ-Hochburgen der Steiermark.

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