Traiskirchen

Chaos um angebliche Schlägerei

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Zuerst wurde verlautbart, dass ein Basketball-Spiel zu einer Auseinandersetzung zwischen Afghanen und Tschetschenen geführt habe. Der Polizei-Großeinsatz dürfte aber vielmehr aufgrund einer Amtshandlung stattgefunden haben, die unter 100 afghanischen Asylwerber Unmut auslöste.

Ein vorangegangener Streit unter Jugendlichen hat am Dienstagabend angeblich zu einer Massenschlägerei im Flüchtlingslager Traiskirchen geführt. Beteiligt gewesen seien Asylwerber aus Afghanistan und Tschetschenien, so Bürgermeister Fritz Knotzer. Die Auseinandersetzung hätte bei einem Basketball-Spiel unbegleiteter afghanischer und tschetschenischer Jugendlicher ihren Ausgang genommen.

Polizei widerspricht
Franz Wendler, Leiter der kriminalpolizeilichen Abteilung der NÖ Sicherheitsdirektion, widersprach dieser Darstellung. Vielmehr sei es so, dass afghanische Asylwerber wegen einer Amtshandlung gegen einen jugendlichen Landsmann ihren "Unmut geäußert" hätten. Es habe demnach "keine Auseinandersetzung" zwischen Afghanen und Tschetschenen gegeben.

Fünf Festnahmen
Wendler zufolge war es außerhalb des Lagers zu einer Sachbeschädigung an einem Kfz der Betreuungsstelle gekommen, für die ein junger Afghane als Verdächtiger galt. Der Fall sei der Polizei angezeigt worden, eine Amtshandlung die Folge gewesen. Dabei hätten sich etwa 100 afghanische Asylwerber auf dem Areal der Erstaufnahmestelle mit ihrem jugendlichen Landsmann solidarisch erklärt. Es sei zu Unmutsäußerungen und in der Folge zu fünf vorübergehenden Festnahmen wegen "aggressiven Verhaltens gegenüber der Polizei" gekommen, so Wendler. "Alles andere sind Vermutungen."

70 Beamte im Einsatz
Der Vorfall sei auch "rasch unter Kontrolle" gewesen. Es habe keine Verletzten gegeben. Wendler bestätigte freilich, dass etwa 70 Beamte ausgerückt seien, u.a. auch vom EKO-Cobra. Das habe "Aufsehen erregt".

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