Ein Hammerurteil an Nachsichtigkeit fiel am Landesgericht Korneuburg.
NÖ. Es geht um einen Vorfall in der Nacht auf den 22. November 2021. Die 49-Jährige Sonja K. war reglos im Bereich der Zufahrt zu einer Tankstelle in Großebersdorf bei Eibesbrunn aufgefunden worden. Wie sich herausstellte, hatte ihr aktueller Freund, ein Hufschmied (55) sie am Heimweg mit seinem Monster-Dodge totgefahren.
Während Tochter und Mutter des Opfers bis heute überzeugt sind, dass es ein Verbrechen war, kam ein Kfz-Gutachter zu dem Schluss, dass die Phrama-Referentin auf der unbeleuchteten Parkfläche der Tankstelle ausgestiegen war, um ihre Notdurft zu verrichten. Der wie das Opfer stark betrunkene Partner soll mit dem Pickup währenddessen im Kreis gefahren sein und die hockende Frau mit dem Auto übersehen und erwischt haben. Verdächtig machte er sich vor allem, weil er sich – als die Rettung vor Ort kam – unerlaubt vom Tatort entfernte und zwei Tage nicht auffindbar war, eher er sich selbst stellte.
Nach Nussschnaps-Gelage 1,89 Promille
Dem von Farid Rifaat verteidigten Beschuldigten wurde im Strafantrag vorgeworfen, aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit und ziemlich benebelt – auf einem nahen Reiterhof hatte man zuvor Nussschnaps gebechert – jede notwendige Sorgfalt außer Acht gelassen zu haben. Der Grad der Alkoholisierung des Hufschmieds wurde mit „zumindest 1,89 Promille“ angegeben. Wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen erhielt er am Freitag in Korneuburg 15 Monate Haft, davon zehn auf Bewährung. Rechtskräftig.