Während ein Gutachten die DNA dem mutmaßlichen Täter zuordnen konnte, behauptet dessen Anwalt, dass das Gift im Frühstück gewesen sein muss.
Endlich gibt es positive Nachrichten rund um den seit 9. Februar im Koma liegenden Bürgermeister von Spitz, Hannes Hirtzberger (55). Er wird jetzt, so bestätigte gestern die Landeskliniken-Holding, vorsichtig aus dem Koma aufgeweckt. Wie lange es allerdings dauern werde, kann man nicht sagen.
Inzwischen geht aber der Kriminalfall mit ungebremster Spannung in die zweite Runde. Seit gestern liegt das DNA-Gutachten vor, das vor allem für den Hauptverdächtigen, Helmut Osberger (56), keine guten Neuigkeiten bringt. Die DNA am Grußkuvert stammt ganz eindeutig von ihm, so die Staatsanwaltschaft Krems. Und weiter: Die heutige Haftprüfung werde wohl gegen Osberger ausgehen und er wird weiter in U-Haft bleiben.
Kein Mon Chéri
Doch auch Osbergers Anwälte arbeiten auf
Hochtouren und versuchen dessen Unschuld zu beweisen. Nikolaus Rast etwa hat
im Selbstversuch ausprobiert, ob man ein Mon Chéri überhaupt mit Strychnin
versetzen kann und ist gescheitert: „Es zerplatzt.“ Und Kurt Wolfmair,
Anwalt Nummer zwei, glaubt, dass gar nicht das Mon Chéri vergiftet war.
„Strychnin hat eine Wirkungszeit von eineinhalb Stunden. Es kommt das
gesamte Frühstück infrage, das er zu sich genommen hat“, so Wolfmair.
Wie berichtet, war Hirtzberger nach der Strychnin-Vergiftung ins Koma gefallen. Die Polizei hatte Helmut Osberger als Hauptverdächtigen ermittelt. Das Motiv: eine Grundstücks-Widmung.