Einbußen bei Qualität und Preisen mussten aufgrund der Regenfälle im Juli in Niederösterreich hingenommen werden.
Das regnerische Wetter hat den positiven Prognosen für die heurige Getreideernte in Niederösterreich einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Niederschläge im Juli hätten die Menge "zwar nicht mehr wesentlich schmälern" können, "die Qualität und damit den erzielbaren Preis allerdings sehr wohl", so Hermann Schultes, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich (LK NÖ) am Freitag.
Verhindert rasche Ernte
"Der Regen kam zu der Zeit, wo das
Getreide reif war und verhinderte ein rasches Ernten. Die reduzierte
Qualität des Mehlkörpers im Korn und die Abstufung der Verwendbarkeit für
geringerwertige Zwecke wird zu Preisabschlägen führen", meinte Schultes. Die
Gesamternte an Getreide ohne Mais werde laut Schultes für Österreich heuer
auf knapp 3,2 Millionen Tonnen geschätzt. Im Vorjahr waren es 2,74 Millionen
Tonnen.
Das Ausmaß der Beeinträchtigung in Niederösterreich sei erheblichen regionalen Unterschieden unterworfen. In den Frühdruschgebieten konnten zumindest Teile der Ernte bereits vor der Schlechtwetterperiode und mit guten Erträgen und Qualitäten eingebracht werden, so die LK NÖ. Im Bereich der Westbahn, in Teilen des Tullnerfeldes, im Waldviertel und im Voralpengebiet gebe es zum Teil schon optisch deutlich sichtbaren Auswuchs und verringerte Backqualität. Im klassischen Trockengebiet sei zwar oft noch kein Auswuchs sichtbar, die Fallzahl als Maßzahl für die Backqualität aber trotzdem schon reduziert worden. Nach wie vor gebe es aber auch durchwegs Partien mit ansprechenden Qualitäten.