Schwere Vorwürfe

Lucas Vater vermisst Untersuchung zu Mittätern

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Der Prozess gegen den Lebensgefährten der Mutter beginnt am 25. September. Er erhebt schwere Vorwürfe gegen das Jugendamt - und die Mutter.

Der Hauptverdächtige im Fall des am 3. November 2007 nach Misshandlungen gestorbenen Kleinkindes Luca, der Lebensgefährte (23) der aus Tirol stammenden Kindesmutter, muss sich am 25. September am Landesgericht Korneuburg wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen mit Todesfolge verantworten. Im Vorfeld des Prozesses hat nun die NGO "Resistance for Peace" den Vorwurf erhoben, dass schwerwiegende Details in der Untersuchung des Falles keine Beachtung gefunden hätten.

"Widersprüchlichkeiten"
Christian Fischer, Rechtsanwalt und Strafverteidiger aus Linz als Privatbeteiligtenvertreter des Kindesvaters Bernhard Haaser, gab bekannt, dass "nach Durchsicht der aktuellen Aktenlage trotz vorliegender Hinweise auf Mittäter keine konkreten Untersuchungen von den zuständigen Behörden durchgeführt bzw. Widersprüchlichkeiten nicht ausreichend berücksichtigt" worden seien. Es bestehe auch der dringende Verdacht der Befangenheit eines Mitarbeiters des Jugendamtes, der mit dem Umfeld des Mittäters vertraut gewesen sei und aus diesem Grunde möglicherweise ein Gefälligkeitsgutachten in Hinblick auf das Besuchsrechtsverbot der Kindesmutter erstellt habe.

Mutter wirklich unschuldig?
Es stelle sich die Frage, wer die unbehandelten Arm- und Rippenbrüche von Luca vor der strafgegenständlichen Tat verursacht habe und ob die Kindesmutter wirklich nichts von den stattgefunden Misshandlungen gewusst habe. Diese Beweis- und Rechtsfragen seien im Zuge der stattfindenden unmittelbaren Hauptverhandlung einer Klärung zuzuführen

Vielleicht mehrere Täter
Haaser, der nach dem Tod seines kleinen Sohnes den Luca Kinderschutzverein (www.luca-kinderschutzverein.at) gegründet hat, wurde dazu von "Resistance for Peace" zitiert: "Luca hatte über Wochen furchtbare Schmerzen wegen acht gebrochener Rippen und eines Armbruches auf rechter Seite erleiden müssen. Diese schweren Verletzungen wurden zu Lebzeiten Lucas angeblich von niemanden erkannt und blieben unbehandelt. Die Mutter soll nichts bemerkt haben, obwohl Luca wegen der Knochenbrüche bei jeder Bewegung vor Schmerzen geschrien haben muss! Zudem wissen wir nun nicht, ob es noch mehr Täter gibt."

Für NGO-Sprecher Peter Rosenauer müsse nun "klar sein, dass die Mutter, die Behörden und eventuell auch andere angeklagt werden". Anderenfalls werde es mehrere Protestaktionen geben.

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