Der Messermord von Gloggnitz auf offener Straße: Täter und Opfer kannten sich nicht.
Elfriede H. (83) wurde am Freitag gegen Mittag auf der Hoffeldstraße nahe dem früheren Bezirksgericht von Gloggnitz ohne jede Vorwarnung niedergestochen. Die 83-Jährige erlag noch vor Ort ihren Verletzungen. Ihr mutmaßlicher Mörder Ioan P. (38), der sich in der Region als Stallbursche verdingte, ließ sich am Tatort widerstandslos festnehmen – ÖSTERREICH berichtete. Im 6.000-Einwohner-Städtchen fragten sich alle nach der Verbindung zwischen Täter und Opfer.
Zufall
Offenbar gibt es keine. Nach bisherigen Ermittlungen hat der 38-Jährige völlig wahllos getötet – die 83-Jährige, die vor Kurzem diamantene Hochzeit gefeiert hatte und ihren betagten Gatten hinterlässt, mit dem sie mehr als 60 Jahre verheiratet war, wurde ein Zufallsopfer.
Es hätte jeden anderen treffen können. Der rumänische Tatverdächtige, für den die Unschuldsvermutung gilt, soll aus Frust zugestochen haben. Wie die Polizei inzwischen bestätigte, kam es wegen ihm in der vergangenen Woche bereits zu einem Einsatz. Ioan P. war gefeuert worden und hatte sich daraufhin mit Arbeitskollegen angelegt.
Inzwischen hat der Rumäne die Bluttat gestanden, zu seinem Beweggrund schwieg er: „Zum Motiv kann ich noch nichts sagen“, so Staatsanwalt Erich Habitzl.
U-Haft
Der 38-Jährige wurde in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert, die Untersuchungshaft ist beantragt und wird verhängt werden.