Reise-Schwindler

Mr. Traumreise prellte Dutzende Kunden

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Tumult im Gerichtssaal. Mehr als 40 Opfer kamen nach Wr. Neustadt, um jenen Mann zu sehen, der sie um ihren Weihnachtsurlaub betrogen hatte.

Sommer statt Schnee. Das wollten 58 Niederösterreicher zu Weihnachten 2007, doch die Reiseagentur Sungate Travel in Wr. Neustadt war nicht das Tor in die Sonne, sondern die Falltür eines großen Betruges. Es gab keine Ferien, aber das Geld war weg. Deshalb stand gestern einer der drei mutmaßlichen Drahtzieher der Agentur vor dem Landesgericht Wr. Neustadt, der Türke Ahmet B. Er soll Bankwege erledigt und als Dolmetscher fungiert haben, er selbst wies aber alle Schuld von sich. „Ich habe nichts davon gewusst“, so B. kleinlaut vor Richter Andreas Pscheidl, der anfangs alle Hände voll zu tun hatte, um die emotionale Zuhörerschaft in den Griff zu bekommen.

100.000 Euro Schaden
Mehr als 40 Opfer waren gekommen, um jenen Mann zu sehen, der ihnen mehr als 100.000 Euro abgeknöpft hatte. Doch zu einem Urteil kam es gestern noch nicht, die beiden anderen Reise-Spezialisten, die mittlerweile in Deutschland in U-Haft sitzen, müssen zu dem Betrug auch noch befragt werden, deshalb wird es am 1. Juli eine Prozess-Videokonferenz geben.

Doch nicht nur deren Rolle muss hinterfragt werden, auch die Aussage eines Opfers, Elfriede B., warf Fragen auf. „Wie konnte es dazu kommen, dass die Bank am 27. Dezember noch Geld in die Türkei überwies, wo ich doch schon am 22. Dezember Anzeige erstattet habe?“

Klären wird sich all das wohl erst am 1. Juli. (hak)

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