Hochwasser

Niederösterreicher atmen auf

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Die Aufräumarbeiten in den von den Überschwemmungen am schwersten betroffenen Bezirken Amstetten, Scheibbs, Lilienfeld und St. Pölten schreiten zügig voran.

Mit dem Nachlassen der Niederschläge und dem Fallen der Wasserpegel entspannt sich die Hochwasserlage in Niederösterreich am Mittwoch weiter. Die Aufräumungsarbeiten laufen, Straßenverbindungen werden nach und nach wieder freigegeben. Sollte es zu keinen weiteren Regenfällen kommen, sei mit einer generellen Entspannung der Situation zu rechnen, erklärt Jörg Würzelberger vom Landesfeuerwehrkommando. Bereits "gut vorangeschritten" sind nach seinen Angaben die Aufräumarbeiten in den Bezirken Scheibbs und Amstetten. Die Pegel der Donau zeigten sich im Laufe des Tages stabil und "auf hohem Niveau eingependelt". Lokale Überschwemmungen gab es lediglich im Raum Klosterneuburg.

Rechtzeitige Alarmierungen
Der für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Josef Plank (V) betont, dass die Hochwasserwarnungen und die Alarmierungen rechtzeitig erfolgt seien "und somit Möglichkeiten gegeben waren, die notwendigen Maßnahmen zu treffen". Nach derzeitiger Einschätzung handle es sich an der Donau um ein fünf- bis zehnjährliches Hochwasser, die Zubringer im Mostviertel lagen fallweise bei einem 30-jährlichen.

Es sei davon auszugehen, "dass örtlich unterschiedlich oft beträchtliche Schäden an der Infrastruktur und hier vor allem im Bereich des Wegenetzes und der Verkehrsverbindungen entstanden sind", so Plank.

Die am schwersten betroffenen Gebiete
Die Bezirke Amstetten, Scheibbs, Lilienfeld und St. Pölten sind vom Hochwasser am schwersten betroffen. Dutzende Häuser wurden überflutet. Aus dem Bezirk Amstetten meldet die Landeswarnzentrale, dass in St. Georgen am Ybbsfeld 20 Keller überflutet und auch zwei Hangar beim Flugfeld Leutzmannsdorf betroffen seien. In Kematen wurde das Naturbad schwer beschädigt, in Ybbsitz gibt es zahlreiche Gebäudeschäden, ebenso in Opponitz. Im Bezirk Scheibbs sind etwa 100 Objekte in Göstling a.d. Ybbs betroffen, u.a. auch das Fernheizwerk und der Bauhof der Gemeinde. Unter Wasser stand auch das Wieselburger Messegelände. Scheibbs selbst wurde durch einen mobilen Schutz gesichert.

180 Liter Regen pro Quadratmeter
Im Bezirk Lilienfeld traf die Flut 20 Häuser in Türnitz und 30 in Schrambach, wo Aufräumungsarbeiten wegen des hohen Wasserstandes nicht sofort möglich waren. In Annaberg fielen ebenso wie in Frankenfels (Bezirk St. Pölten), wo ein Wohnobjekt wegen Hangrutschgefahr evakuiert werden musste, binnen 24 Stunden 180 Liter Regen pro Quadratmeter. Das Bezirksfeuerwehrkommando Lilienfeld hat für die Aufräumarbeiten um Unterstützung durch den Katastrophenhilfsdienst ersucht. In St. Pölten hat Bürgermeister Matthias Stadler (S) mittlerweile die Erklärung der Stadt zum Katastrophengebiet aufgehoben. Die Hochwasser-Alarmstufe blieb aber vorerst aufrecht.

Wetterprognose macht zuversichtlich
In den nächsten Tagen ist in Niederösterreich nicht mit einer Verschlechterung der Lage zu rechnen. Am Wettercharakter ändert sich wenig, Sonnenschein und Bewölkung wechseln sich ab. Vereinzelt sind Regenschauer zu erwarten, die jedoch moderat ausfallen und damit keine weiteren Schäden anrichten dürften. Die Temperaturen sind gedämpft und liegen zwischen 15 und 22 Grad.

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