Genderdebatte

ÖVP fordert Gender*-Verbot im ORF

Teilen

ÖVP-Niederösterreich Klubobmann Jochen Danninger fordert, dass der ORF bei seiner Berichterstattung auf Binnen-I und Co. verzichten soll.

In der niederösterreichischen Landesverwaltung trat mit 1. August der umstrittene Gender-Erlass der schwarz-blauen Landesregierung in Kraft. Genderstern, Binnen-I und Gender-Gap sind bei der Erstellung von Schriftstücken und Bescheiden verboten. Der Erlass wurde auf Initiative der FPÖ in das Regierungsübereinkommen aufgenommen. Die Volkspartei dürfte Gefallen an der Thematik gefunden haben und startet jetzt den nächsten Vorstoß in der Genderdebatte.

Genderstern-Verbot im ORF

"Genderstern, Binnen-I und Gender-Gap müssen in der ORF-Berichterstattung endlich tabu sein. Der ORF hat die Bevölkerung unabhängig zu informieren, aber nicht in Fragen der geschlechtergerechten Sprache zu erziehen", fordert Jochen Danninger, Klubobmann der Volkspartei Niederösterreich. "Wenn die Webseiten von Ö3 und FM4 weiterhin über ‚Journalisten*innen‘, ‚Moderator:innen‘, ‚PreisträgerInnen‘ und ‚Bergführer:innen‘ schreiben, ist das einfach nur mehr ein Ärgernis für die Mehrheit der ORF-Beitragszahlerinnen und -zahler“, betont Danninger und ergänzt: „Frauen und Männer müssen in der Sprache gleichberechtigt sein - aber bitte mit Vernunft". 

ÖVP fordert Gender*-Verbot im ORF
© VPNÖ
× ÖVP fordert Gender*-Verbot im ORF
 VPNÖ-Klubobmann Jochen Danninger.

 

Vorbild Schweiz

Als Vorbild für den ORF sollte laut Danninger das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) dienen, das gerade – wie die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) berichtet – seine publizistischen Leitlinien anpasst. In den Leitlinien des SRF fand sich bis jetzt der Satz „Auf den sozialen Plattformen kann man auch den Genderstern einsetzen, wenn es den Erwartungen der Zielgruppe entspricht“. Dieser Satz wurde laut NZZ gestrichen. Begründet wird dieser Schritt des SRF unter anderem mit einer Umfrage, die zum Ergebnis kommt, dass sich die Schweizerinnen und Schweizer besonders über „Klimakleber, Genderdebatte und Wokeness“ ärgern würden.

Gendern ist Privatsache

Schriftstellerinnen und Schriftsteller oder Medienschaffende in privatwirtschaftlich geführten Medienhäusern stehe es völlig frei zu gendern, wie sie das für richtig halten. "Aber dort wo Medieninhalte mit Gebührenmitteln erstellt werden, die alle Bürgerinnen und Bürger zahlen müssen, sollten die geltenden Sprachnormen regelkonform und ideologiefrei angewendet werden", so Danninger. Die Gendersprache im ORF polarisiere mehr als sie der sprachlichen Gleichstellung von Frau und Mann nützte. 

Rat der deutschen Sprache

In Niederösterreich hat man sich den Regeln des Rats der deutsche Sprache verschrieben. Dieser Rat ist die einzige amtliche Instanz für den deutschen Sprachgebrauch und empfiehlt auf Gender-Stern, Gender-Gap, Gender-Doppelpunkt und Binnen-I im Sinne der Lesbarkeit und Verständlichkeit zu verzichten.  "Es würde dem ORF gut anstehen, sich hier ein Beispiel zu nehmen", erklärt der Klubobmann. 

 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.