Noch gibt es keinen konkreten Verhandlungstermin, für den Prozess werden mindestens fünf Verhandlungstage eingeplant.
Der Prozess gegen Josef F., der seine Tochter 24 Jahre lang in einem Verlies in Amstetten eingesperrt und sexuell missbraucht haben soll, wird vor Ostern 2009 stattfinden. Dem Vernehmen nach soll in der zweiten Märzhälfte im Landesgericht St. Pölten verhandelt werden, angeblich hat Richterin Andrea Humer mindestens fünf Verhandlungstage eingeplant. "Konkreten Verhandlungstermin gibt es noch keinen", betonte allerdings Gerichtssprecher Franz Cutka.
Prozess noch vor der Karwoche
Sobald der genaue Prozessfahrplan
feststeht, will Cutka diesen umgehend bekanntgeben. Er dementierte die seit
Tagen in Justizkreisen kursierende Behauptung, wonach es am 16. März
losgehen soll. Gerichtspräsident Kurt Leitzenberger räumte jedoch ein, es
würde jedenfalls Sinn machen, den Prozess vor der Karwoche und damit vor
Anfang April über die Bühne gebracht zu haben: Erfahrungsgemäß fallen
Geschworene vor Ostern oft kurzfristig aus, auch Zeugen kommen ihren
Ladungen mitunter nicht nach.
Zahlreiche Anklagepunkte
Der 73-jährige Josef F. soll seine
Tochter jahrzehntelang eingesperrt und sexuell missbraucht haben. Während
der Gefangenschaft dürfte der Mann mit der heute 42-Jährigen sieben Kinder
gezeugt haben. Eines soll 1996 drei Tage nach der Geburt gestorben sein, der
Kindsvater soll es in einem Heizofen verbrannt haben. Die rechtskräftige
Anklageschrift legt Josef F. Mord, Sklavenhandel, Vergewaltigung,
Freiheitsentziehung, schwere Nötigung und Blutschande zur Last. Im Fall
eines anklagekonformen Schuldspruchs droht ihm lebenslange Haft.