PROZESS um Gymnasiasten

Sohn (18) wollte Vater mit Autoantenne abstechen

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Er wollte Cannabis anbauen und Hunde züchten. Deshalb wollte er seinen „biologischen Erzeuger töten“. 

NÖ/Sbg. Das vertraute der 18-Jährige jedenfalls wortwörtlich seinem Tagebuch an: „Mein Ziel ist nicht, mich mit ihm zu versöhnen.“ Vielmehr wollte er den Hof seines seit seiner Geburt von der Mutter getrennt lebenden Vaters übernehmen. Der Jugendliche lebte in Hallein, wo er in einer AHS die 8. Klasse besuchte, der Vater (51) in Melk. Dort suchte der Haschisch-Süchtige, der täglich mehrerer Joints rauchte, im März seinen Erzeuger auf, der ihn allerdings nur als „Problemkind“ sah und als solches beschimpfte.

Tresor. Umso mehr soll der angehende Maturant überzeugt gewesen sein, dem Vater den Hof quasi per Mord abzuluchsen, um dort Drogen anzubauen und der Tierzucht zu frönen. Mit einer Holzlatte schlug er dem Niederösterreicher, der nach einem Radunfall eine Schädel-OP hinter sich hatte, auf den Kopf. Dann versuchte er, den Vater mit einer abgebrochenen Autoantenne abzustechen. Schließlich versuchte er, ihn zu erwürgen. Das Opfer – das den Sohn zuvor beim Hantieren an seinem Tresor erwischt hatte – konnte sich befreien und flüchten.

Der Angeklagte bekannte sich beim Prozess in St. Pölten nicht schuldig: Das Ganze wäre nur ein Handgemenge gewesen, bei dem er selbst auch verletzt worden sei. Das einstimmige Urteil der Geschworenen: elf Jahre Haft wegen versuchten Mordes. Die Verteidigung bat laut eigenen Angaben um Bedenkzeit, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Damit ist das Urteil nicht rechtskräftig. 

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