Skurriles Geständnis

''Stiefvater'' erschossen: Das war das Motiv des Täters

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Nach der schrecklichen Bluttat im Bezirk Melk, bei dem ein 42-Jähriger den Partner seiner Mutter getötet haben soll, wurde der Beschuldigte nun einvernommen. Nun ist nicht nur das Motiv bekannt – es kommen immer weitere skurrile Details ans Licht.

Nach der Bluttat in Pielach im Bezirk Melk hat sich der 42-Jährige, der beschuldigt wird, den Partner seiner Mutter getötet zu haben, geständig gezeigt. Polizeiangaben vom Samstag zufolge wurde seitens der Staatsanwaltschaft St. Pölten eine Obduktion angeordnet. Weiters sei die Verhängung der Untersuchungshaft in Aussicht gestellt worden.

Tatmotiv soll Eifersucht auf den Lebensgefährten der Mutter gewesen sein. Der leibliche Vater des 42-Jährigen ist bereits vor Jahren gestorben. Zudem deckte die Kriminalisten auf, dass der Verdächtigte Kontakte zu Verschwörungstheoretikern hatte. Der Mann soll angegeben haben, dass er dass er den Cobra-Einsatz nicht für real gehalten hätte, sondern von einem Angriff der „künstlichen Intelligenz“ ausgegangen sei.  

Verschwörungstheoretiker und Rechter

Auf der Facebook-Seite des selbstständigen Installateurs, der in Wien-Simmering seine Firma hat(te), weht über dem Profilbild des 42-Jährigen die österreichische Fahne, dazu ein eindeutig fremdenfeindlicher Text, bei den „Gefällt mir“-Angaben ist alles zu finden, was rechtsextrem ist: AfD, Pegida mit allen heimischen Ablegern, Deutsche Schönheiten, als „Freund“ folgt Rene M. so ziemlich allen blauen Politikern in Wien und NÖ. Er ist gegen Masseneinwanderung, ein Patriot und likt sogar Marine Le Pen. 

Bekanntgegeben wurden seitens der Landespolizeidirektion indes weitere Details zum Ablauf des Geschehens am Donnerstag. Während das 62-jährige Opfer aus dem Einfamilienhaus gebracht wurde und an Ort und Stelle den schweren Verletzungen erlag, verschanzte sich der Beschuldigte am Dachboden des Objekts. Mitglieder der Verhandlungsgruppe Ost versuchten über lange Zeit hinweg, den Mann zum Aufgeben zu bewegen. Laut Polizei hat dieser aber noch während der Verhandlungsphase plötzlich mehrmals auf Mitglieder des Einsatzkommandos Cobra gefeuert. In der Folge hätten die Beamten Schüsse in Richtung des 42-Jährigen abgegeben - "aus offensichtlicher Notwehr", wie von der Exekutive betont wurde.

Täter im Spital

Der letztlich festgenommene Beschuldigte dürfte einen Streifschuss im Brustbereich erlitten haben und auch an der rechten Hand getroffen worden sein. Mit leichten Verletzungen wurde der Mann in ein Krankenhaus gebracht.

Der Ablauf der Schussabgaben wurde am Freitag durch Beamte des Landeskriminalamts Niederösterreich in Zusammenarbeit mit Spezialisten des Bundeskriminalamts rekonstruiert. Die im Einfamilienhaus gefundene und sichergestellte Faustfeuerwaffe wurde dem Beschuldigten mittlerweile zugeordnet. Er hat sie illegal besessen. Ob der 42-Jährige damit auf die Beamten gefeuert hatte, war wie die genaue Zahl der abgegebenen Schüsse Gegenstand weiterer Ermittlungen.

In Wien hat er eine Gemeindewohnung und bei seiner Mutter in Melk ein Zimmer im Dachgeschoß. Dort verschanzte er sich Donnerstagabend mit einer Faustfeuerwaffe, mit der er zuvor den Freund seiner Mutter, Karl S., erschossen hat. 

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