Die heute 30-Jährige wurde mehr als zehn Jahre lang von ihrem Vater missbraucht.
Über ein Jahrzehnt hinweg soll sich ein Gastwirt im Waldviertel an seiner heute 30-jährigen Tochter vergangen und deren Mutter von dem Missbrauch gewusst haben. Am Mittwoch hatte der großteils unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführte Prozess am Landesgericht Krems begonnen, am Freitag wurden der 54-Jährige zu 15 Jahren und seine Frau (51) zu acht Jahren unbedingter Freiheitsstrafe verurteilt.
Beide Angeklagte haben gegen das Urteil Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung erhoben, die Staatsanwaltschaft und die Privatbeteiligtenvertreterin gaben keine Erklärung ab. Das Urteil ist daher nicht rechtskräftig.
Nach Gerichtsangaben wertete der Schöffensenat die Unbescholtenheit des Mannes als mildernd. Erschwerend wirkten sich u.a. die Vielzahl der Angriffshandlungen und das zarte Alter des Opfers zu deren Beginn, der lange Tatzeitraum und die Tat durch einen nahen Angehörigen aus.
Der Schuldspruch erfolgte u.a. wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen, Blutschande, Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses und schwerer Nötigung. Der Frau waren die Delikte durch Unterlassung angelastet worden.
Das noch heute psychisch beeinträchtigte Opfer hatte sich im Lauf der Jahre verschiedenen Personen anvertraut, aber aus Angst aufgrund der Drohungen des Angeklagten nie Anzeige erstattet. Ins Rollen kamen die Ermittlungen, nachdem ein Polizeibeamter im vergangenen Sommer bei einem Heurigenbesuch ein Gespräch von Einheimischen mitangehört hatte.